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Der Adel und die Vergleichbaren Traditionellen Eliten in den Ansprachen von Papst Pius XII

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In der Fortsetzung der Enzyklika erklärt Papst Leo XIII.:

Trotsky, Lenin, and Kamenev.

„Die katholische Weisheit hat, gestützt auf die Vorschriften des natürlichen und göttlichen Geset­zes, für den öffentlichen wie den häuslichen Frieden wohlbedacht Vorsorge getroffen auch durch das, was sie vertritt und lehrt im Hinblick auf das Eigentumsrecht und die Verteilung der Güter, welche zum Leben notwendig und nützlich sind. Denn während die Sozialisten das Eigentumsrecht als eine menschliche, der natürlichen Gleichheit der Menschen widersprechende Erfindung aus­geben und in ihrem heftigen Streben nach Güter­gemeinschaft der Ansicht sind, daß man keines­wegs die Armut gleichmütig tragen müsse und daß man die Besitztümer und Rechte der Reichen unge­straft verletzen könne, hält die Kirche eine Un­gleichheit unter den Menschen, die von Natur aus im Hinblick auf die Kräfte des Körpers und Geistes verschieden sind, auch in Bezug auf den Besitz von Gütern für weit ratsamer und nützli­cher, und sie gebietet, daß das Recht des Eigentums und des Besitzes, das in der Natur selbst gründet, einem jeden gegenüber unantastbar und unverletz­lich sei …“.[1]

[1]Utz-von Galen, 1, 128

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Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, Dokumente V, N.3.

 

 

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In der gleichen Enzyklika versichert der Papst:

„Der, der alles schuf und regiert, hat es in seiner weisen Vorsehung so geordnet, daß das Unterste durch das Mittlere, das Mittlere durch das Höchste zu seinem entsprechenden Ziel gelangt. Wie er darum selbst im himmlischen Reich unter den Chören der Engel einen Unterschied wollte und die einen den andern untergeordnet hat, wie er auch in der Kirche mannigfaltige Weihestufen und unter­schiedliche Ämter eingesetzt hat, daß nicht alle Apostel seien, nicht alle Lehrer, nicht alle Hirten (1 Kor. XII, 29), so hat er auch in der bürgerlichen Gesellschaft mehrere an Würde, Rechten, Gewalt verschiedene Stände (`ordines’) begründet, damit der Staat wie die Kirche ein Leib sei, der viele Glieder besitzt, von denen eines edler ist als das andere, die aber alle einander notwendig sind und das gemeinsame Wohl erstreben“.[1]

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[1]Utz-von Galen, 1, 125.

Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, Dokumente V, N.2.

 

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Papst Leo XIII. lehrt in der Enzyklika Quod Apostolici Muneris vom 28.12.1878:

Papst Leo XIII

„Wenngleich aber die Sozialisten das Evange­lium mißbrauchen und es, um die Unbesonnenen leichter zu täuschen, in ihrem Sinne zu deuten pflegen, so ist doch zwischen ihren schlechten Grundsätzen und der so reinen Lehre Christi ein Unterschied, wie es keinen größeren gibt. ´Denn welche Gemeinschaft hat die Gerechtigkeit mit der Ungerechtigkeit? Oder wie kann sich Licht zu Finsternis gesellen?` (2 Kor. 6, 14). Jene hören nicht auf – wie Wir bereits erwähnten – im­merfort zu erklären, alle Menschen seien von Natur aus untereinander gleich; und sie behaup­ten, daß sie deshalb weder der Majestät Hochachtung und Ehrfurcht noch den Gesetzen, die nicht von ihnen selbst nach eigenem Gutdünken erlassen wurden, Gehorsam schulden. Dagegen besteht nach der Lehre des Evangeliums die Gleichheit der Menschen darin, daß alle die gleiche Natur empfangen haben, daß alle zu der­selben hocherhabenen Würde der Kinder Gottes berufen sind, daß allen ein und dasselbe Ziel be­stimmt ist und daß alle nach demselben Gesetze gerichtet werden, um Strafe oder Lohn nach Ver­dienst zu empfangen. Doch die Ungleichheit im Recht und in der Macht stammt vom Urheber der Natur selbst her, von dem `jede Vaterschaft im Himmel und auf Erden ihren Namen hat` (Eph.3,15)“.[1]

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[1] Die Katholische Sozialdoktrin in ihrer geschichtlichen Entfaltung – Eine Sammlung päpstlicher Dokumente vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart (Originaltexte mit Übersetzung) – herausgegeben von Prof. Dr. Arthur Utz und Dr. Brigitta Gräfin von Galen – Imprimatur: Friburgi Helv., die 2 decembris 1975, Th. Perroud, V.G. Scientia Humana Institut, Aachen, 1976, I, 124.

­Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, Dokumente V, N.1.

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Plinio Corrêa de Oliveira

In den Vatikanischen Gärten empfängt der heilige Papst Pius X. hochrangige Besucher, die ihm ihre Ehrerbietung erweisen. Die trotz der Jahre aufrichtige und kräftige Figur des Papstes vermittelt den Eindruck von Askese und Festigkeit, aber etwas in seiner Person und vor allem seine klare Physiognomie vermittelt Ruhe und Entspannung. Es kommt wohl daher, dass der Heilige in einem Moment der Freizeit einen kurzen Spaziergang macht. Das sanfte, fast liebevolle Lächeln, die Geste des ausgestreckten Arms, der Hand, die sich öffnet, drückt eine offene und väterliche Aufnahme aus. In allen Umstehenden merkt man die Wirkung der Anwesenheit des Papstes: viel Respekt, der eine sanfte und natürliche Freude nicht ausschließt. Die Muße eines Heiligen ist dennoch niemals eine Entledigung seiner Pflichten. Man beachte, wie aufmerksam und durchdringend der Blick ist, mit dem der Papst den Besucher betrachtet, der ihn begrüßt. Der heilige Pius X. war ein ausgezeichneter Psychologe, und einige Menschen, die mit ihm sprachen, hatten den Eindruck, dass er in ihren Herzen las.

Betrachten Sie das zweite Bild. Der Blick sagt schon alles. Fest, gelassen, klar, scheint er mit auffallender Klarheit, mit Schmerz, aber mit Mut einen sehr tiefen, mit schweren, dunklen Wolken verhangenen Horizont zu durchschauen. Man hat den Eindruck, dass in seiner Seele sich das gleiche vollzieht wie in der eines Kapitäns, der überrascht über die Größe eines herbeiziehenden Sturms, aber bereit ist, den vorgezeichneten Weg unerschrocken fortzusetzen. Diese Entschlossenheit des Heiligen Papstes zeigt sich allerdings in seinem ganzen Wesen: Auch hier vermittelt ein aufrechte und starke Figur vermittelt trotz des Alters einen starken Eindruck von Robustheit.

Wie groß die Bürde der Sorge ist, zeigt sein Haupt, ein wenig zur Seite geneigt, der Körper fast unmerklich gebeugt. Der Papst scheint die Spitze seines Kalvarienberges erreicht zu haben. Seine Seele ist verbittert über die Sünden der Welt, und er sieht in der Ferne die Strafen, die sich am Horizont ansammeln. Es ist der nahende Weltkrieg mit seinem Gefolge materieller und moralischer Katastrophen und den politischen, sozialen, wirtschaftlichen und vor allem religiösen Trümmern der Nachkriegszeit. Doch sein ganzer Geisteszustand ist von jemandem, der einen großen inneren Frieden bewahrt: „ecce in pace amaritudo mea amarissima*“

 

*) „Siehe, zum Frieden diente mir bitteres Leid“ (Jes 38,17)

Quelle: AMBIENTES, COSTUMES, CIVILIZAÇÕES

CATOLICISMO Nr. 47 – Novembro de 1954

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Aus dem hervorragenden Text der Homilie des heiligen Karl Borromäus (1538-1584), Erzbischof von Mailand, zum Fest der Geburt Unserer Lieben Frau am 8. September 1584:

„Der Anfang des Evangeliums des Matthäus, das Euch vor kurzem von hier aus durch die Heilige Mutter Kirche verkündet wurde, regt uns vor allem dazu an, aufmerksam den Adel, die her­vorragende Abstammung und die Erhabenheit der Allerheiligsten Jungfrau zu untersuchen. Wenn man als Adeligen denjenigen anzusehen hat, der diese Ehre von verdienstvollen Ahnen übertragen erhalten hat, wie überragend ist dann erst der Adel Mariens, der sich von Königen, Patriarchen, Pro­pheten und Priestern aus dem Stamme Juda, dem Geschlecht Abrahams und dem königlichen Geschlecht Davids ableitet?

Auch wenn wir es nicht übersehen, daß wir selbst vom wirklichen Adel – dem christlichen – sind, den uns allen der Erstgeborene des Vaters verliehen hat, als ‚Er allen, die Ihn aufnahmen, die Macht gegeben hat, Kinder Gottes zu werden’ (Joh. 1, 12) und daß allen gläubigen Christen diese Würde und dieser Adel zu eigen ist, glauben wir doch, daß der Blutsadel keineswegs zu verachten oder gar abzulehnen ist. Im Gegenteil, wer diesen Blutsadel nicht als Gabe und einmalige Gunstbezeugung Gottes anerkennen und Gott, dem Spender aller guten Gaben, ganz besonders dafür danken würde, wäre absolut unwürdig, ein Adeli­ger genannt zu werden. Dies schon deshalb, weil die Verrohung eines undankbaren Charakters, wie sie schändlicher nicht zu denken ist, den Ruhm der Vorfahren verdunkeln könnte. Denn der Blutsadel trägt auch viel zur wirklichen Schönheit der Seele bei und ist von nicht geringem Nutzen für sie.

Unsere Herrin von Rokitniańska.

Vor allem bereiten der Ruhm seines edlen Blutes, die Tugenden der Vorfahren und deren be­rühmte Taten, den Edelmann in wunderbarer Weise darauf vor, in die Fußstapfen seiner Ahnen zu treten. Und es kann nicht bezweifelt werden, daß auch seine eigene Eigenart mehr der Tugend zugeneigt ist: entweder, weil sein Stamm eben von diesen Ahnen herkommt und dadurch ihr Geist in ihm weiterwirkt, oder durch die dauernde Erinnerung an ihre Tugenden, die ihm besonders teuer sind – was er zu schätzen weiß – weil sie der Ruhm seiner Blutsverwandten gewesen sind. Oder schließlich auf Grund der guten Erziehung, die er durch her­vorragende Männer erhalten hat. Allgemein ist die Wahrheit bekannt, daß Edelmut, Großzügig­keit, hervorragende Tugenden und die Autorität der Eltern die Kinder dazu anregen, dieselben Tugenden mit großem Eifer zu üben. Daraus ist abzuleiten, daß die Adeligen, quasi einem Naturin­stinkt folgend, nach Ehre streben, den Großmut pflegen, billige Vorteile ablehnen und – mit einem Wort – all das zurückweisen, was sie als unvereinbar mit ihrer Vornehmheit ansehen.

Zweitens regt der Adel dazu an, an den Tugenden festzuhalten. Das ist verschieden von dem erstgenannten Vorzug, der darin besteht, daß der Adelige dazu angeregt wird, eher das Gute zu tun. Jetzt aber wird weiter darauf hingewiesen, daß  das Bedürfnis, an den Tugenden festzuhal­ten,  leicht Erreichbarem und heftigen Reizen gegenüber wie eine Bremse funktioniert und Lastern und allem, was des Adels unwürdig ist, entgegenwirkt. Und auch dazu führt, daß der Adelige, sollte er einmal etwas Falsches getan haben, sich sosehr dessen schämt, daß er mit allen seinen Kräften bemüht ist, sich von diesem Makel zu reinigen.

Schließlich ist auch das ein Vorteil des Adels, daß – ebenso, wie ein Edelstein mehr leuchtet, wenn er in Gold statt in Eisen gefaßt ist – die gleichen Tugenden bei ihm mehr hervortreten als bei einem gewöhnlichen Mann und daß sich die Tugend mit dem Adel als schönster Schmuck des­selben verbindet.

Anna aus Österreich mit ihren Söhnen.

Nicht nur ist es wahr, daß man den Adel und das Ansehen der Vorfahren als wertvoll anzusehen hat, wir betonen auch die absolute Richtigkeit der fol­genden zwei Feststellungen: erstens, daß – so wie die Tugenden des Adels besonders hervortreten, ebenso – seine Laster besonders schändlich sind. Das ist leicht zu verstehen, denn, so wie Schmutz leichter an einem hellen, sonnenbeschienenen Platz, als in einer dunklen Ecke zu sehen ist, oder Flecken auf einem goldbestickten Gewand eher als auf einem gewöhnlichen, schäbigem Kleid oder schließlich auch Wunden und Narben im Gesicht leichter bemerkt werden als an einer verdeckten Stelle des Körpers, so sind auch Laster auffallen­der und entstellen schändlicher den Geist des Schuldigen bei einem Adeligen als bei gewöhnli­chen Menschen. Denn es gibt wirklich nichts un­würdigeres, als einen jungen Mann aus ange­sehenem Elternhaus und gut erzogen, den man herabge­kommen in Kneipen, beim Spiel und ausschweifenden Gelagen sehen muß.

Hall Saphir und Diamant Halskette

Als zweites stellen wir fest, daß – selbst wenn jemand zum ältesten Adel gehört – dieser ver­blaßt, wenn den Verdiensten der Vorfahren nicht die eigenen Tugenden und Verdienste hinzugefügt werden. Sollte die Reihe verdienstvollen Handelns unterbrochen werden, verliert der Be­treffende seine Würde, selbst wenn ein Rest des Glanzes der Vorfahren noch erkennbar wäre, weil dieser sicherlich zwecklos sein wird. Zwecklos, weil sein Ziel nicht mehr erreichbar ist, das darin besteht, den Träger einstigen – durch unwürdiges Handeln verlorenen – Adels für edles Handeln geneigt zu machen, das tugendhaft ist und ihn von der Sünde abhalten könnte. Und der Adel verwan­delt sich für ihn zur Schande und trägt nicht das Mindeste zu seiner Ehre bei. Das ist es auch, was Unser Herr Jesus Christus den Pharisäern vorge­worfen hat, die sich dessen rühmten, Kinder Abra­hams zu sein, als Er zu ihnen sagte: ‚Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so tätet ihr Abrahams Werke’ (Joh. 8, 39). Denn nur der kann sich dessen rühmen, Sohn oder Enkel und damit Teilhaber des Adels derjenigen zu sein, deren Leben und Tugen­den er selbst nachzuahmen sucht. Und deshalb auch sprach der Herr zu jenen: ,Ihr habt den Teufel zum Vater‘ (Joh. 8, 44) und der allerheiligste Vor­läufer Christi nannte sie ‚Otterngezücht’ (Lk 3, 7).

Bestrafung des Verräters Ganelon.

Wer kann eigentlich noch so unwissend und achtlos sein, daß er noch Gründe findet, am höchsten Adel der Allerheiligsten Jungfrau Maria zu zwei­feln,? Wer weiß denn nicht, daß Sie nicht nur die gleichen Tugenden wie Ihre Vorfahren besaß, sondern Sie noch bei weitem übertraf, so daß man mit allem Recht Sie die Alleredelste nennen muß, denn in Ihr hat der Glanz so berühmter Patriar­chen, Könige, Propheten und Priester, deren Reihe das heutige Evangelium beschreibt, die höchste Vollendung gefunden?

Sicherlich wird jemand fragen, wieso man aus alledem, was bisher dargelegt wurde, den Adel der Vorfahren Mariens ableiten kann, wenn doch die Abstammung Josefs, des Gatten Mariens be­schrieben wird. Wer aber die Heiligen Schriften genau studiert hat, wird diesen Zweifel leicht be­seitigen können. Denn in den Göttlichen Gesetzen ist festgelegt, daß die Jungfrau keinen Mann, außer aus dem eigenen Stamme nehmen sollte, aus Rück­sicht auf die Reihe der Erbfolge (Num. 36, 6 ff) und deshalb ist es vollkommen klar, daβ Josef und Maria aus dem gleichen Stamm und der glei­chen Familie stammen. Aus dieser Beschreibung der menschlichen Abstammung des Sohnes Gottes ist es offensichtlich, daß der Adel des einen und der anderen gleich ist“.

Die Vermählung Mariä. Gemälde von Fra (Guido di Pietro) Angelico.

Der Heilige beginnt dann einen anderen Aspekt des großen Themas zu behandeln:

„Schließlich zum dritten, geliebte Töchter – denn das geht Euch an – ist die Abstammung Josefs und nicht die Mariens beschrieben, damit Ihr lernt, Euch nicht zu überheben oder in beleidi­gender Form Euren Gatten zu sagen: ,Ich habe den Adel in dein Haus, den Glanz der Ehren zu dir gebracht; nun mußt du, mein Mann,  mir zuschreiben, was du an Würde bekommen hast’. Wisset, daß in Wahrheit – und das prägt euch fest ein – Würde und Adel der Familie der Gattin, keiner anderen Familie zu danken ist, außer der des Ehemannes und abscheulich sind jene Gattinnen, die es wagen, sich in irgendeiner Weise über ihre Gatten erheben zu wollen, oder – was das schlechteste ist – sich der Familie ihres Gatten schämen; sie verschwei­gen ihren bürgerlichen Namen und benützen nur den ihrer eigenen Sippe. Das ist wirklich ein teuf­lischer Ausdruck der Überheblichkeit. Welche ist also die Familie Mariens? Josefs Familie ist es! Welcher ist der Stamm, die Sippe und der Adel Mariens? Jene, ihres angetrauten Mannes Josef! Das ist es, ihr christlichen Ehefrauen, die ihr wirk­lich edelmütig und gottesfürchtig seid, was ihr am meisten beachten müßt.“[1]

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[1] Sancti Caroli Borromei Homiliae CXXXII, Ignatii Adami et Francisci Antonii Veith Bibliopolarum, Augustae Vindelicorum (Augsburg), editio novissima, versio latina, s.d., Homilia CXXII, col. 1211-1214-

 

Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom, von Plinio Corrêa de Oliveira, Teil III, Dokumente IV, Pgs. 332-335.

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Von Plinio Corrêa de Oliveira

Wie gewaltig täuscht sich die moderne Welt, wenn sie das Altern als eine bloße Dekadenz betrachtet. Wenn man die geistigen Werte mehr als die leiblichen zu schätzen weiß, bedeutet das Altern ein Wachsen in dem, was im Menschen das edelste ist, die Seele. Obwohl das alt werden die Dekadenz des Körpers mit sich bringt, der nur das Materielle Element der menschlichen Person ausmacht. Und welch eine Dekadenz! Es kann gut sein, das der Leib an Schönheit und an Kraft verliert, aber er wird bereichert mit der Transparenz einer Seele, die sich im Laufe eines ganzen Lebens zu wachsen und zu entwickeln wusste. Transparenz, die die erhabenste Schönheit darstellt, die das menschliche Antlitz auszudrücken vermag.

* * *
Die hl. Maria Eufrasia Pelletier wurde 1798 in der Vendée, Frankreich, geboren. Sie gründete eine Kongregation von Lehrerinnen und starb 1868. Ihr Fest wird am 24. April gefeiert.

Nichts dessen, was Anmut bedeutet, hat ihr in der Jugend gefehlt: Die Vollkommenheit der Gesichtszüge, die Schönheit der Augen und der Haut, die Vornehmheit der Physiognomie, der Adel in der Haltung, die Frische und die Grazie der Jugend. Mehr noch, der Glanz einer strahlenden, logischen, kräftigen, reinen Seele, kam stark in ihrem Antlitz zum Ausdruck. Sie ist eigentlich der prächtige Typ einer christlichen jungen Frau.

* * *
Nun sehen wir sie im Alter. Vom Reiz der früheren Jahre blieb nur ein vages Parfüm. Aber eine andere, höhere Schönheit strahlt aus diesem bewundernswerten Antlitz. Der Blick hat an Tiefe gewonnen; eine edle und unerschütterliche Gelassenheit scheint in ihm etwas von dem erhabenen und endgültigen Adel der Seligen in der himmlischen Glorie anzukündigen! In ihrem Gesicht haben die harten Kämpfe des geistigen und apostolischen Lebens einer Heiligen ihre Spuren hinterlassen. Es hat etwas Starkes, Vollkommenes, Unveränderliches erreicht: Es ist die Reife im schönsten Sinn des Wortes. Der Mund ist eine gerade, dünne, ausdrucksvolle Linie, die das typische Merkmal eines eisernen Charakters darstellt. Ein großer Friede, eine Güte ohne jegliche romantische Schwärmerei und Illusion, geprägt durch einen gewissen Rest der vergangenen Schönheit, strahlen noch von dieser Physiognomie aus.

Der Leib ist der Dekadenz verfallen, aber die Seele ist dermaßen gewachsen, dass sie schon ganz in Gott ist, was die Worte des hl. Augustinus in Erinnerung ruft: „Unser Herz, o Herr, wurde für Dich geschaffen und es findet erst dann Frieden, wenn es ruht in Dir.“

Wer würde es wagen zu behaupten, dass das Altern der hl. Maria Eufrasia gleich einem Prozess der Dekadenz war?


(freie Übersetzung aus „Catolicismo“, November 1952)
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Ansprache des Papstes Paul VI. an seine Lands­leute aus Brescia (26.9.1970):

Kaiserin Zita und ihr Sohn Erzherzog Otto bei der Krönung zur Königin von Ungarn im Jahr 1916. Gemälde von Gyula Éder (1875-1935)

„Erlaubt, daß einer Eurer Landsleute von gestern, einem der höchsten Werte des menschli­chen Lebens seine Ehrerbietung erweist, der zu­gleich einer der vernachläßigsten ist: der Tradi­tion. Sie ist ein fruchtbringender Schutz und ein Erbe, welches bewahrt werden muß. Die neuen Generationen sind alle der Gegenwart, oder sogar der Zukunft zugeneigt. Das ist gut so, wenn diese Tendenz nicht den tatsächlichen und allgemeinen Überblick auf das Leben verdunkelt. Denn, die Gegenwart auszuschöpfen und die Zukunft vorzu­bereiten, kann die Vergangenheit uns nützlich und, in gewisser Hinsicht, unentbehrlich sein.

Eine gesellige Runde, gemälde von Otto Goldmann.

Die revo­lutionäre Trennung von der Vergangenheit bedeu­tet nicht immer eine Befreiung, zu oft nur ist sie die Trennung von den eigenen Wurzeln. Um wirkliche Fortschritte zu machen und nicht zurückzufallen, ist es nötig, den geschichtlichen Sinn unserer Erfahrungen zu erkennen. Das stimmt sogar auf dem Gebiet der äußerlichen Dinge, technisch-wissen­schaftlicher oder politischer Natur, wo die Verän­derungen rascher erfolgen und mit mehr Unge­stüm. Mehr noch gilt das jedoch auf allgemein menschlichem Gebiet und besonders für die Kultur. Und es gilt für unsere Religion, die insgesamt als Tradition von Christus herkommt.“[1]

[1] Insegnamenti di Paolo VI, Tipografia Poliglotta Vaticana, 1970, Bd. VIII, S. 943-944.

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Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, DOKUMENTE VI, #5

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Opferbereitschaft

In den Zeiten, in denen diese besonderen Gruppen gediehen und ihre Aufgaben erfüllen konnten, durchdrang der Geist ihrer ständigen persönlichen Opferbereitschaft und Disziplin die gesamte Gesellschaft und gab für alle den Ton an; dies war für alle eine Hilfe bei der Kontrolle und Zähmung ihrer ungeordneten Leidenschaften. Durch diesen Geist wurden die Barbaren zunächst mit Waffengewalt und dann durch Gebet und Buße unter dem freundlichen und großzügigen Einfluss der Kirche zivilisiert und kultiviert.

Taufe Chlodwigs I

Summerfield Ballwin fasst dies folgendermaßen zusammen: „Es war der Weg des Kreuzes . . . der die Köpfe und die Herzen des Christentums beschäftigte.”1 Dieser Geist der Entsagung durchdrang die Wirtschaft, die Kunst und die Gedankenwelt und verlieh allem Menschlichen Wert, Sinn und Schöheit.

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1 Summerfield Ballwin, Business in the Middle Ages (New York: Cooper Square Publishers, 1968), 5.

Rückkehr zur Ordnung: Von einer hektischen, getriebenen Wirtschaft zu einer organischen christlichen Gesellschaft, von John Horvat. Kapitel 49

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Homilie des Papstes Paul VI. für die Messe in der Basilika des Heiligen Lorenz al Verano am 2.11.1963:

„Wir haben die Gewohnheit, immer nach vorne zu sehen und schätzen die Verdienste von gestern oftmals gering; wir sind wenig geneigt, dankbar zu sein dem Andenken und der Verbundenheit mit unserer Vergangenheit, ebenso der Treue, die wir der Vergangenheit schulden und den Taten, die – von einer Generation ausgehend – der nächsten folgen, Respekt zu erweisen. Man kann häufig beobachten, daß die Menschen sich ge­wöhnlich von ihrer Vergangenheit absetzen, was die Ursache von Unruhe, Angst und Unsicherheit ist.

Sankt Laurentius vor den Mauern.

Ein gesundes Volk, ein christliches Volk, steht viel mehr zu denen, die uns vorausgegangen sind. Es bedenkt die Logik der Ereignisse, von denen es seine eigenen Erfahrungen ableiten muß und zu gleicher Zeit entzieht es sich nicht der schuldigen Pflicht, diese anzuerkennen und sie gerecht zu be­urteilen.[1]

[1] Idem, S. 276-277.

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Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, DOKUMENTE VI, #4

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Aus der Ansprache Papst Pius’ XII. an die Professoren und Schüler des Lizeums Ennio Quirino Visconti in Rom, am 28.2.1957:

Elena von Montenegro und Marie José von Belgien, die bei der Audienz mit Papst Pius XII. im Quirinalspalast im Dezember 1939 vom Privilège du blanc Gebrauch machten.

„Gerechterweise wurde festgestellt, daß eine der Charakteristika der Römer der Respekt vor den Traditionen ist, gleichsam ein Geheimnis der dau­ernden Größe der Ewigen Stadt. Dieser Respekt bedeutet keine Festlegung auf von den Zeiten überholte Formen; er erhält vielmehr am Leben, was sich jahrhundertelang als gut und fruchtbar erwiesen hat. So verhindert die Tradition absolut nicht den gerechtfertigten und glücklichen Fort­schritt, sondern ist zu gleicher Zeit ein kräftiger Ansporn, am rechten Weg zu bleiben; sie bremst die Abenteuerlust, die geneigt ist, unüberlegt jede, wie immer geartete Neuerung zu übernehmen. Sie gibt auch, wie man zu sagen pflegt, das Alarmzei­chen gegen den Niedergang.[1]

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[1] Discorsi e Radiomessaggi di Sua Santità Pio XII, Tipografia Poliglotta Vaticana, Bd. XVIII, S. 803.

Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, DOKUMENTE VI, #2

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Aus dem Brief des hl. Papstes Pius X. Notre Charge Apostolique vom 25.8.1910:

Papst Heiliger Pius X.

„Auf jeden Fall sollten sich diese Priester (die sich den Werken der katholischen Aktion widmen) im Gewirr der modernen Ideen nicht durch das Gaukelbild einer falschen Demokratie verleiten lassen; sie sollten nicht die Rhetorik der schlimm­sten Feinde der Kirche und des Volkes übernehmen und in emphatischen Worten Versprechungen machen, die ebenso wohltönend wie unerfüllbar sind. Sie mögen überzeugt sein: daß die soziale Frage und die Sozialwissenschaft nicht erst gestern entstanden sind, daß zu allen Zeiten die Kirche und der Staat erfolgreich zusammengearbeitet haben, um zu diesem Zweck wirksame Einrichtungen zu schaffen; daß die Kirche, die niemals das Glück des Volkes durch kompromittierende Allianzen verra­ten hat, sich nicht von ihrer Vergangenheit lossa­gen muß; daß es genügt, wenn sie mit Hilfe der echten Arbeiter die soziale Erneuerung der durch die Revolution vernichteten Organismen wiederaufnimmt, im gleichen christlichen Geist, der sie hat entstehen lassen, sie anpaßt an das neue Milieu, das durch die materielle Entwicklung der modernen Gesellschaft entstanden ist; denn die wahren Freunde des Volkes sind weder die Revo­lutionäre noch die Neuerer, sondern die Traditio­nalisten.“[1]

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[1] Utz-von Galen (s. Dok. V), XXIII, 272.

­Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, DOKUMENTE VI, #1

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Ansprache Papst Pauls VI. an Pilger slowakischer Abstammung aus verschiedenen Ländern, vor allem aber aus den Vereinigten Staaten und Kanada (14.9.63), zum elfhundertjährigen Jahrestag der Ankunft der Heiligen Cyrill und Methodius in Mähren:

Gemälde von Eugene de Blaas.

„Es ist für die katholische Erziehung charakte­ristisch, aus dem Geschichtsstudium nicht nur Ele­mente der Kultur und Erinnerungen an vergangene Zeiten zu empfangen, sondern auch die Empfin­dung einer lebendigen Tradition, die den geistigen Anteil an der moralischen Erziehung liefert. Aber nicht nur das, die Tradition bietet auch eine dau­ernde Orientierung für einen, die Zeiten hindurch geradlinigen und sich selbst getreuen Fortschritt, eine Garantie der Beständigkeit und Widerstands­fähigkeit. Sie gibt dem Volk seine Würde und sein Lebensrecht und bringt ihm die Verpflichtung nahe, in Harmonie mit den anderen Völkern zu leben.

Heimkehr von der Ernte (Am Zugersee). Gemälde von Ferdinand Georg Waldmüller.

Einer der häufigsten und schwersten Fehler der modernen Soziologie ist die Unter­schätzung der Tradition, das heißt, zu glauben, daß eine sichere und solide Gesellschaft ohne Rücksichtnahme auf geschichtlich gewachsene Fundamente errichtet werden könnte, auf denen sie naturgemäß gestützt ist. Dieser Irrglaube besagt auch, daß der Bruch mit der, von den vorangegan­genen Generationen ererbten Kultur förderlicher für ein Volk sein könnte, wie eine zügige Entwick­lung, die klugerweise dem Schatz des Denkens und der übernommenen Bräuche treu bleibt.

Prozessionszug bei der Waldkapelle in der Ramsau bei Berchtesgaden. Gemälde von Leopold Munsch.

Mehr noch, wenn dieser ererbte Schatz reich an jenen universellen und ewigen Werten ist, die der Katholische Glaube dem Gewissen eines Volkes einprägt, bedeutet das Festhalten an der Tradition eine Garantie für ein moralisches Leben dieses Volkes; es vermittelt ihm das Bewußtsein seiner Existenz und macht es würdig für den Empfang des göttlichen Beistandes, welcher der weltlichten Stadt etwas vom Glanz und der Ewigkeit der himmli­schen Stadt verleiht.[1]

[1] Insegnamenti di Paolo VI, Tipografia Poliglotta Vaticana, 1963, Bd. I, S. 131.

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­Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, DOKUMENTE VI, #3

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Die Heimkehr

Wir haben das Gespenst einer großen Krise heraufbeschworen, deren unmittelbare Ursache der bevorstehende Zusammenbruch unseres Wirtschaftssystems ist, der ein Zerbrechen unseres nationalen Konsenses und unseres “American way of life” zur Folge haben wird.

Unruhen in Griechenland 2010 & 2011. Foto von Philly boy92.

Diese Krise wird eine große materielle Verwüstung anrichten, doch ihre schlimmsten Auswirkungen werden spiritueller Natur sein. Obwohl wir auch einige praktische Richtlinien dafür präsentiert haben, was wir angesichts der gegenwärtigen Krise tun können, wird wirkliche Abhilfe in erster Linie in dieser spirituellen Sphäre zu suchen sein. Ohne eine große moralische Umkehr werden wir die ersehnte Rückkehr zur Ordnung nicht vollziehen können.

Was wir brauchen, ist eine Wiedererweckung, die sich mit den wesentlichen spirituellen Fragen beschäftigt, um die sich unsere große Auseinandersetzung dreht. Es wird uns nichts nützen, den Sturm zu überleben und unsere organischen Prinzipien umzusetzen, wenn wir dies mit dem gleichen unruhigen Geist tun, der uns in unsere gegenwärtige Notlage gebracht hat. Solange wir nicht die frenetische Maßlosigkeit ablegen, werden wir immer den Samen unserer eigenen Zerstörung in uns tragen. Wir müssen diese Rahmenbedigungen hinter uns lassen. Es muss eine grundlegende spirituelle Umwandlung stattfinden, die unsere Mentalität verändert und unser Handeln in eine neue Richtung lenkt.

Die Rückkehr des verlorenen Sohnes. Gemälde von Nikolay Losev

Es ist schwer, in diesem Zusammenhang nicht auf den verlorenen Sohn zu verweisen, der seines Vaters Haus verließ, um ein Leben „frenetischer Maßlosigkeit” zu führen, und der seinen Fehler erkannte und sich reumütig auf dem Heimweg machte. Wenn wir für uns selbst eine Lösung finden wollen, müssen wir denselben Weg einschlagen.

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Rückkehr zur Ordnung: Von einer hektischen, getriebenen Wirtschaft zu einer organischen christlichen Gesellschaft, von John Horvat. Pg. Schlusswort

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