≡ Language Options ≡ Menu

Was P?pste, Heilige, Kirchenlehrer und Theologen ?ber die Zul?ssigkeit des Krieges denken

Der mittelalterliche Geist, kampfbereit und kriegerisch, ebenso wie der vergleichbare Charakter der Kirche, kann mögli­cherweise die „Fundamentalisten“ des zeitgenössi­schen Pazifismus verwundern. Sie sind absolut nicht bereit, irgendeine Art von Krieg zu tolerieren und in ihren Ohren sind Ausdrücke wie „heiliger Krieg“ und „gerechter Krieg“ vollkommene Wi­dersprüche.

Es ist daher sicher nicht überflüssig, ver­schiedene päpstliche Texte und Niederschriften ka­tholischer Denker darzulegen, nach denen man erkennen kann, daß dieser Widerspruch nicht existiert.

 1. Das legitime Kriegsziel ist der gerechte Frieden

Im Dictionnaire Apologétique de la Foi Catho­lique kann man unter dem Stichwort „Paix et Guerre“ die Lehren des heiligen Augustinus zum Thema des Friedens und des Krieges finden. Sie lassen sich in vier Punkten zusammenfassen:

Die Belagerung von Akkon

  „Erstens gibt es Kriege, die gerechtfertigt sind. Es sind jene, die mit der Absicht, eine schuldhafte Handlung des Gegners zurückzuweisen, geführt werden.

  Jedenfalls aber muß der Krieg als das allerletz­te Mittel angesehen werden, das nur dann ange­wendet wird, nachdem man erkannt hat, daß es augenscheinlich unmöglich ist, auf andere Weise der gerechten Sache zum Sieg zu verhelfen. Denn, auch wenn der Krieg gerechtfertigt ist, verursacht er so viele und große Leiden – mala tam magna, tam horrenda, tam saeva [so großes, schreckliches und ernstes Unglück] –, daß man ihn nur unter dem Zwang einer unausweichlichen Verpflichtung beginnen darf.

Die Schlacht bei Magenta

  Das Kriegsziel ist nicht der Sieg und seine Ge­nugtuungen, sondern ein gerechter Frieden, das heißt, die Wiederherstellung der dauerhaften öf­fentlichen Ordnung, in der alle Dinge wieder an den zustehenden Platz zurückgebracht werden. …

  Schließlich bedeutet das Unglück des Krieges eine Strafe für die Sünden. Selbst dann, wenn eine Niederlage diejenigen demütigt, die Recht hatten, muß man diese schmerzliche Prüfung als von Gott gewollt ansehen, um das Volk zu strafen und zu reinigen von seinen Fehlern, die es als seine Schuld anerkennen muß“.1

 

1. YVES DE LA BRIERE, „Paix et Guerre“, im Dictionnaire Apologétique de la Foi Catholique, Gabriel Beauchesne Editeur, Paris, 1926, Bd. III, col. 1260.

 

 

Kaufen Sie das Buch

 

Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, Teil III, Dokumente XI, No. 1.