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Der Adel und die Vergleichbaren Traditionellen Eliten in den Ansprachen von Papst Pius XII

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W. Gause, © Wienmuseum

Ein Empfang im Rathaus auf Einladung des Wiener Bürgermeisters. Im neugotischen Prunksaal bewegen sich Bürger, Militär und Aristokraten. Die Damen der Wiener Gesellschaft treffen mit Stadtbeamten und kirchlichen Würdenträgern zusammen.

Die Eleganz und das Raffinement der Damentoilette entsprechen der Schönheit der prächtigen Uniformen. Man spricht halblaut begleitet vom Rascheln der Seide und der Fächer.

Die Hauptperson dieser Soirée, Erzherzog Leopold von Habsburg-Toskana — zu erkennen in blauer Uniform — ist soeben angekommen, geschmückt mit Orden, halb verdeckt im Zentrum. Er ist der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des ganzen Saales. Der Bürgermeister steht hinter ihm. Auch er trägt seine Orden und eine Kette auf seinem Frack.

Ganz hinten, inmitten von Blumen und einer exotischen Pflanzenwelt, scheint die Büste von Kaiser Franz Joseph dem Fest beizuwohnen.

 

(Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, November 2008)

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Rue de Courcelles, Paris, 1859

Sébastien Charles Giraud

Château de Compiègne, Oise, Frankreich / Giraudon / The Bridgeman Art Library

Prinzessin Mathilde liebte es, die verschiedensten Vertreter der Elite wie Schriftsteller, Künstler, Wissenschaftler um sich zu versammeln. „Dieser Salon ist der wahre Salon des 19. Jahrhunderts“, schrieben die Brüder Goncourt in ihrer Zeitschrift.

Das gemütliche Ambiente dieser Abendgesellschaft lädt uns ein, dieses Bild aufmerksam zu betrachten. Die roten und grünen Vorhänge heben sich von den weißen und goldenen Wänden ab. Die Petroleumlampen sorgen für eine dezente Beleuchtung.

Feuer flackert im Kamin, zahlreiche Pflanzen tragen zur angenehmen Atmosphäre bei. Wir bewundern die Schönheit der Teppiche und die kostbaren Kronleuchter, die der Spiegel reflektiert sowie die attraktiven Gemälde oberhalb der Türen. Ein Vertrauter, rechts vor dem Paravent, glänzt in seiner Rolle, während auf der anderen Seite ein Klavier einen Pianisten erwartet.

Hier verbindet sich guter Geschmack mit maßvollem Luxus.

(Aus dem Kalender „366 Tage mit Maria“von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, Dezember 2015)

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Von Plinio Corrêa de Oliveira

Die Abhandlung von der wahren Andacht zu Maria vom hl. Ludwig Maria Grignon von Montfort – VIII. Teil

  1. KAPITEL – DAS BIBLISCHE VORBILD DER GANZHINGABE: REBEKKA UND JAKOB

Kommentare von Plinio Corrêa de Oliveira

In den Absätzen 184 bis 212 deutet der hl. Ludwig die Person des Jakob im Lichte der Andacht zur Muttergottes.

 

Die Geschichte Jakobs

Der alte Isaac war blind, er hatte zwei Söhne: Esau und Jakob.

Esau war ein Mann, dessen Persönlichkeit aus der biblischen Beschreibung hervorgeht: sehr Stark, Jäger, weilte wenig zu Hause. Er war dermaßen behaart, dass er Hand und Nacken mit einem Ziegenfall überzog, als er vor seinen Vater treten sollte; als der Vater ihn berührte, dachte er, es wäre tatsächlich Esau. Dieser verbreitete auch einen gewissen Duft, denn als Jakob, angetan mit den Kleidern seines Bruders, sich dem Vater näherte, sagte dieser: „Fürwahr, meines Sohnes Geruch ist wie des Feldes Geruch, das der Herr gesegnet hat!“ (Gen 27, 27) Er war eine primitiver Typ, unmäßigen und primitiven Begierden und Esslust ausgesetzt.

Das zeigt sich besonders an seinem Verhalten bezüglich des Linsentellers, den Rebekka für ihren Liebling Jakob bereitet hatte. Esau kam erschöpft nach Hause, sah den Linsenteller und bat ihn zu essen. Jakob sagte, er könne ihn haben, wenn er ihm sein Erstgeburtsrecht verkaufe. Esau, trotzdem er von der Jagd kam, verschlang sofort den Linsenteller mit gefräßigem Appetit und verzichtete so auf sein Erstgeburtsrecht. Er war also ein Mensch großer Begierde, kräftig, stark und überfüllt von allen unkontrollierten Naturkräften.

Da sich Isaak schon sehr alt fühlte und schon nicht mehr sehen konnte, beschloss er Esau den Segen des Erstgeborenen zu geben, bevor er sterbe. Er sagte ihm, er solle ihm ein Wildbret jagen und es vorzubereiten, wie er es gern hatte. Er wolle ihn essen und ihn dann segnen.

Rebekka aber hatte zugehört, während Isaak sprach. Als Esau gegangen war, rief sie Jakob, den sie liebte, und sagte ihm er solle zwei Ziegenböckchen bringen, sie wolle sie für Issak zubereiten. Als der Braten fertig war, ging Jakob in den Kleidern Esaus und den Ziegenfellen an Hand und Nacken zu seinem Vater. Isaak zweifelte, dass es Esau sei. Als er ihn aber berührte, meinte er, es sei wirklich Esau und gab ihm den Segen. Als Esau zurückkam und die Situation wahrnahm, protestierte er heftig, doch es war nichts mehr zu machen. Als Isaak von dem Streich erfuhr, wollte er nicht mehr – und das ist geheimnisvoll – den Segen von Jakob zurücknehmen. Esau bat dann wenigsten um einen übrig gebliebenen Segen, der ihm gewährt wurde.

Wie sich der hl. Ludwig ausdrückt, bekam Jakob den Segen des Himmels und Esau den Segen der Erde.

Deutung der Geschichte Jakobs

Diese beiden biblischen Figuren stehen für den hl. Ludwig bildlich als Symbol für die Auserwählten und der Verdammten, der von Gott Bevorzugten und nicht Bevorzugten.

Esau, Abbild der Verdammten – Esau stellt den Menschen reich an natürlichen unkontrollierten Begabungen dar. Er ist von der Art derer, die sich nicht selbst regieren und beherrschen können, in denen die Kräfte der Natur, der Wünsche, der Begierden ihn wie ein reißender Strom mitschleift und er alles ergreift, was er begehrt, geleitet von den niederen Instinkten. Esau Jagd, weil er Lust auf Jagen hat; sieht einen Linsenteller und will ihn essen, und tauscht ihn unsinnigerweise mit seinem Erstgeburtsrecht aus. Ständig lässt er sich leiten von seinen Instinkten und Gelüsten.

Jakob, Abbild der Erwählten – Jakob ist von der Art de guten Kindes, der in der Welt als ein Frömmler angesehen wird. Immer zu Hause, ist er der Mutter zugetan, die eine besondere Vorliebe für ihn hegte, als ihr jüngeres Kind. Von Natur aus ist er schwach, aber doch einer, der sich selbst zügeln kann, bei dem die Vernunft, der gesunde Verstand und das Gleichgewicht aller inneren Kräfte ihn zu einem ehrbaren und einsichtigen Leben führen. Deshalb richtet sich die Vorliebe der Mutter auf ihn und nicht auf den älteren Bruder.

Das erste Merkmal, das den Auserwählten auszeichnet ist die Sorge sich selbst regieren. Er lässt sich nicht von seinen Begierden und Wünschen leiten, sondern von seiner Vernunft und seinem Willen. Er will das, was ihm die Vernunft zeigt, was er willen soll und tut nur das, was er weiß, dass er tun soll. Er ist kein Mensch der ungeordneten Impulse und auch nicht der reinen Instinkte, auch nicht einer, der mit dem Strom schwimmt. Er steht von sich selbst aufrecht und lässt sich leiten und regieren durch seine Vernunft.

Zweitens, wird er von seiner Mutter geliebt, er ist ihr Lieblingssohn. Er ihr gegenüber sehr gefällig und hat Worte für sie, die ihr Wohlwollen anziehen. Deshalb liebt sie ihn vorzüglich.

Zuletzt, er erhält von Gott eine Rolle, die ihm auf den ersten Blick gar nicht zusteht.

Das Abbild Jakobs bezogen auf die Sklaven Mariens

Der hl. Ludwig wendet diese Eigenschaften auf diejenigen an, die die Weihe an Maria als Sklaven vollziehen.

Ein Mensch ist tatsächlich ein Gegenrevolutionär wenn er sich durch die Vernunft leiten lässt. Er ist ein Mensch der sich nach Prinzipien, Normen, Maximen orientiert und ein vernünftiges und logisches Verhalten hat.

Er wird kein gegenrevolutionär sein in dem Maße, in dem er sich von dem reißenden Strom der Spontaneität leiten lässt; wenn er nur das tun will, was ihm im Moment angenehm scheint und auf einer Art, die ihm am angenehmsten ist; wenn er alles tun will, worauf er im Moment Lust hat; wenn er ohne ernsthaften Gründen mit jedem Menschen oberflächlich sympathisiert, ohne sich zu fragen ob sie es verdienen oder nicht. Solch ein Mensch kann niemals in den Reihen der von Maria auserwählten sein. Die Voraussetzung ihr anzugehören  ist vor allem die Kontrolle, die Beherrschung, die Unterwerfung des niederen Teils des Menschen durch den höheren Teil, ohne dem nichts zu machen ist.

Es gibt also zwei Eigenschaften Jakobs, die sich hervorheben in den Auserwählten und den Sklaven Mariens. Sie geben sich nicht der Unordnung ihre Begierden hin wie Esau, erheben aber Prinzipien zum Grundsatz ihres Lebens. Des Weiteren setzt ihre Haltung eine besondere Andacht zur Muttergottes voraus. Die Tatsache, dass wir uns von der Muttergottes besonders geliebt wissen und sie besonders auch lieben, führt zu einer großen Andacht, großem Eifer und Hingabe und ständiger Zuflucht zu ihr. Finden wir diese zwei Eigenschaften, so haben wir einen Auserwählten, einen Jakob. Finden wir sie nicht, haben wir einen Esau.

Die Neigung zum Esau und die Prädestination

Wenn wir von den Auserwählten reden, ist damit nicht gemeint, dass jemand, der eine große Neigung hat, ein Esau zu sein, nicht berufen ist Jakob zu sein. Es ergibt sich fast das Gegenteil. Im geistlichen Leben werden die schönsten Kämpfe gewonnen gegen die vorherrschenden Fehler. Haben wir entdeckt, sind wir von Unserem Herrn Jesus Christus aufgerufen hervorragend in der Übung der entgegengesetzten Tugend zu sein. Wir müssen also unseren vorherrschenden Fehler kennen, um die entgegengesetzte Tugend zu üben. Diese ist unsere vorherrschende Tugend.

Was den Auserwählten auszeichnet, ist nicht dies oder jene Temperament, sondern den notwendigen Gnaden entsprochen zu haben, um diese Dinge zu sehen, um eine besondere Andacht zur Muttergottes zu haben und zu verstehen welche Pflicht zu erfüllen ist und beherzt diesen Weg gehen.

„Mein Kind, gib mir dein Herz“

Der entscheidende Punkt, mit dem der hl. Ludwig seine Abhandlung beendet ist dieser: Es gibt diejenigen, die einfach dahinleben, und andere, die gegen ihren schlechten Grund kämpfen. Es zwei grundverschiedene geistliche Familien. Wenn wir auf der Linie unseres Heils, unserer Auserwählung sein wollen, müssen wir der zweiten Familie angehören. Es der Kampf gegen diesen verhängnisvollen laissez faire, laissez passer, durch welchen sich die Seele genüsslich in den Wasser der Fantasie und der „Spontaneität“ treiben lässt. Das ist der Kreuzpunkt.

Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht

Wenn wir bereit sind diesen Kampf mutig durchzuführen, gibt es nichts, was uns nicht versprochen wird. Wenn nicht, wird alles verloren sein, wir werden keine Kinder der Verheißung sein; die Tore des Himmels werden für uns verschlossen bleiben. In diesem Sinn heißt es, dass der Himmel verschlossen ist, für die die ihn nicht offen haben wollen. Es gibt niemanden, für den der Himmel sich nicht öffnet, wenn er der Gnade Gottes entspricht, die niemanden im Laufe seines Lebens fehlen wird.

Der entscheidende Punkt, der die Kinder des Lichtes von den Kindern dr Finsternis trennt ist: sich genüsslich von der Strömung tragen lassen oder gegen den Strom zu schwimmen.

Alles hängt von unserer inneren Haltung ab. Unser Herr bittet uns um das edelste, was er bitten kann, aber auch um das schwierigste was es gibt.

Es gibt ein Bild Unseres Herrn mit dem Herzen in der Hand und sagt dem vor ihn knienden: „Kind, gib mir dein Herz“. Er will uns unter sein Gesetz leiten und regieren. Wir sollen uns ganz ihm hingeben. Es ist schwer aber herrlich, wie alles was schwer ist und zu ihm führt. Es hat die Herrlichkeit des Kreuzes.

Wir haben eine Patronin, die uns auf herrlicher Weise lehrt, wie man trotz der Schwäche diese Seelenkraft erreicht: die hl. Theresia vom Kinde Jesu. Wenn wir ihren „kleinen Weg“ gehen, erreichen wir bestimmt einen großen Grad der Vollkommenheit in der Tugend. Das ist ihr süßes und mildes Versprechen.

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Rückkehr zur Ordnung: Von einer hektischen, getriebenen Wirtschaft zu einer organischen christlichen Gesellschaft

 

Kindle Ebook – Jetzt als Download verfügbar.

John Horvat II

Rückkehr zur Ordnung beschäftigt sich mit Themen, die nicht nur in Amerika, sonder überall auf der ganzen Welt aktuell sind.

Die moderne Wirtschaft steckt in einer tiefen Krise und dieses Buch identifiziert auf originelle und überzeugende Weise die frenetische Maßlosigkeit als Ursache dieser Krise.

Vor allem aber bietet der Autor, John Horvat, eine organische, katholische Lösung an, die ebenso notwendig wie erfrischend originell ist.

Ich hoffe, dass dieses Buch eine weite Verbreitung erfahren wird und kann es all denen, die echte Antworten auf essentielle Fragen suchen, nur wärmstens empfehlen.

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Über die Zulässigkeit des Krieges gegen die Heiden hat der heilige Bernhard folgende leidenschaftlichen Worte geprägt:

„Die Ritter Christi können mit ruhigem Gewis­sen den Kampf für den Herren führen, sie müssen keinesfalls, weder die Sünde des Todes des Feindes wegen, noch die Gefahr des eigenen Todes fürch­ten, denn in diesem Falle ist der erlittene Tod oder verursachte Todschlag um Christi Willen erfolgt. Dieser Tod hat nichts Verbrecherisches an sich, sondern ist oft die Ursache des Ruhmes. Denn der Tod des Feindes erwirbt Ruhm für Christus, der eigene Tod führt zu Christus selbst. Christus wird wohl den Tod des Feindes gerne wie dessen Strafe annehmen, lieber noch, wird er seinen Soldaten trösten. Der Ritter Christi tötet mit ruhigem Gewis­sen, und stirbt sicher seiner selbst. Wenn er stirbt, arbeitet er für sich, tötet er, so tut er es für Christus. Und er trägt sein Schwert nicht umsonst: er ist Diener Gottes zur Bestrafung der Bösen und zum Ruhme der Guten. Wenn er einen Missetäter tötet, ist das kein Todschlag, er hat, um es so zu sagen, das Böse getötet und man muß in ihm sowohl den Rächer im Dienste Christi, als auch den Beschützer des christlichen Volkes sehen. Wenn der Ritter aber fällt, darf man nicht glauben, daß er gestorben ist – er ist in die himmlische Herrlichkeit eingegan­gen.

Der heiliger José Sánchez del Río a Cristeros Märtyrer.

So ist der Tod, den er jemandem zufügt, zum Besten Christi geschehen und der, den er selbst erleidet, ist ein Gewinn für ihn selbst. Beim Tod des Heiden rühmt sich der Christ, weil Christus gerühmt wird, beim Tod des Christen zeigt sich die Freigebigkeit des Königs, indem er den Soldaten rühmt, der gelobt zu werden verdient. Über den König freut sich der Gerechte, wenn er sieht, wie der König straft. Von ihm wird gesagt werden: `Der Gerechte wird seine Belohnung bekommen. Es ist ein Gott da, der auf Erden seine Gerichte durchführt` (Ps. 57, 12). Die Heiden sollten ja gar nicht getötet werden, wenn man auf irgendeine Art ihre übergroßen Verbrechen verhindern und ihnen die Mittel zur Unterdrückung der Gläubigen nehmen könnte. Aber derzeit ist es besser, daß sie getötet werden, damit auf diese Weise die Gerechten nicht durch die Bosheit ihrer Hände gebückt werden. Wenn das nicht geschieht wird sicherlich die Geißel der Sünder die Gerechten treffen.[1]

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[1] De laude novae militiae, Migne P.L., Bd. 182, col. 924.

Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, Dokumente XI, #3

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Am 3. September um 10 Uhr morgens kam die unglückliche Lamballe vors Gericht.

Maria Theresia Louise von Savoyen-Carignan, geboren den 17. September 1749, seit dem Tode ihres Gemahls, Ludwig Alexander Josef Stanislaus von Bourbon-Penthièvre, Prinzen von Lamballe, nicht mehr vermählt, war sie Obersthofmeisterin der Königin (Marie Antoinette), welche sie wie eine Freundin liebte, und darum wurde auch die Lamballe der Gegenstand des Hasses, welcher die unglückliche Marie Antoinette traf. Er war ungerechtfertigt, ihr einziges Verbrechen war die Hingabe an die Königin; selbst der Conventsmann Mercier (1) gibt ihr das Zeugnis: „Sie hat mitten in unsern Wirren nie eine politische Rolle gespielt; nichts konnte sie in den Augen des Volkes verdächtig machen, bei dem sie nur durch ihre immer rege Wohltätigkeit bekannt war.“

Marie-Louise von Savoyen-Carignan, Prinzessin von Lamballe.

Ehe die Königin nach Varennes floh, teilte sie ihren Plan der Lamballe mit, und diese reiste zur selben Zeit über Dieppe nach England. Als die Königin gefangen war, wollte sie ihr Unglück teilen, obschon Marie Antoinette sie warnte. Sie kam und, je unglücklicher die Königin wurde, umso inniger wurde die Anhänglichkeit ihrer Freundin. Sie bat es sich aus, sie in das Gefängnis des Temple begleiten zu dürfen, um durch ihre Gesellschaft ihr Trost zu bieten. Aber diese beispiellose Treue reizte gerade die Kommune: Unter rohen Formen, am 18. August um zwei Uhr in der Nacht, weckte ein Trupp Pikenmänner die königliche Familie aus dem Schlafe und kündigte an: der Gemeinderat hat befohlen, die Prinzessin Lamballe, Madame de Tourzel, die Gouvernante des Dauphin, deren Tochter, und die vier Kammerfrauen der Königin, die Damen Thibaut, Saint-Brie, Basile und Navarre, wegzuführen. Die Königin, ihre Tochter, der Dauphin, Madame Elisabeth brachen in lautes Jammergeschrei aus. Man schied mit der Ahnung, dass man sich in diesem Leben nie wieder sehen werde. Selbst die Pikenmänner wurden vom rührenden Abschied ergriffen.

Marie-Antoinette auf dem Weg zur Guillotine.

Umsonst waren Tränen und Bitten. Die Frauen wurden nach La Force gebracht, worin eine tödliche Beschimpfung für sie, wie für die Königin lag; denn nach La Force kamen nur solche Frauen, die wegen ihres sittenlosen Lebens bestraft wurden. Also bewohnte die Lamballe, deren Schönheit und Liebenswürdigkeit ganz Paris bewunderte, die Behausung der Verworfenen ihres Geschlechtes, oder vielmehr veredelte sie dieselbe durch ihre Gegenwart, durch ihre Mildtätigkeit und ihre Arbeiten für die Armen; denn sie blieb auch hier ihrem edlen Sinne treu. Die anderen Damen wurden wieder frei auf Befehl Manuels. Wie viel er Geld dafür bekommen, weiß man nicht. Der Herzog von Penthièvre soll 150.000 Francs für die Rettung seiner Schwiegertochter an Manuel haben auszahlen lassen und dieser, seinem Wort getreu, so erzählt Mathon de la Varenne, soll auch die Absicht gehabt haben, sie zu retten. Aber ihr Schwager, der Herzog von Orléans, soll für ihre Vernichtung tätig gewesen sein, voll Hass gegen sie, weil sie ihn nach dem 5. Oktober aus ihrem Hause verwiesen, und weil er durch ihren Tod ein Witthum von 100.000 Talern gewann, mit denen die Güter seiner Gattin belastet waren (2). Die Mörder, welche sie vor Gericht führten, seien die Werkzeuge des Herzogs von Orléans gewesen. Weber versichert, drei Briefe, welche in ihrem Hut beim ersten Verhör gefunden wurden, hätten den Hass gegen sie gesteigert. (3)

La Force

Die Prinzessin war unwohl geworden durch den Lärm der Mörder; schreckliche Träume raubten ihr den Schlaf – da ward sie plötzlich aufgefordert, ihnen in die Abtei zu folgen. Sie war so schwach, dass sie sich kaum erheben konnte und bat, man solle sie lassen, wo sie sei, sie wolle lieber hier als sonst wo sterben. Einer der Männer, die sie abholen sollten, beugte sich über sie und flüsterte ihr ins Ohr, sie möge gehorchen, ihre Rettung hänge davon ab. Nun bat sie die Männer, sie einen Augenblick allein zu lassen, damit sie sich ankleiden könne. Dann ward sie am Arm eines Soldaten aus ihrer Kammer vor das Gericht geführt, welches Hébert und l’Huilièr leiteten. Als sie die gezückten Schwerter, die bluttriefenden Mörder sah und das Geschrei der Opfer hörte, fiel die Prinzessin in Ohnmacht. Ihre Kammerfrau, Madame de Navarre, brachte sie mit Mühe wieder zu sich. Dann folge das Verhör (4). „Wer sind Sie?“ – „Marie Louise, Prinzessin von Savoyen.“ – „Ihr Amt?“ – Oberaufseherin des Hofes der Königin.“ – „Hatten Sie Kenntnis von der Verschwörung des Hofes am 10. August?“ – „Ich weiß nicht, ob am 10. August eine Verschwörung stattgefunden hat; aber das weiß ich, dass ich nichts von einer solchen wusste.“ – „Schwören Sie, der Freiheit, Gleichheit und dem Hass gegen den König treu zu sein.“ – Ich will gerne auf die zwei ersten schwören – das letzte kann ich aber nicht schwören; denn mein Herz widerspricht einem solchen Eide.“ – Einer, der hinter ihr stand, raunte ihr ins Ohr: „Schwören Sie doch, sonst sind Sie des Todes.“ Die Prinzessin gab keine Antwort und tat einen Schritt gegen das Tor. Der Richter rief: „Bringen Sie Madame nach der Abtei!“ Zwei starke Kerle packten sie und man öffnete das Tor. „Rufen Sie: Es lebe die Nation!“ sagten sie ihr – aber beim Anblick der Mörder und der Leichen rief sie erschreckt: „Mein Gott, ich bin verloren!“

Prinzessin Lamballe vor Gericht

In diesem Augenblick bekommt sie auf dem Kopf eine Wunde, die ihr Antlitz mit Blut überrieseln macht. Ein Kerl schlägt sie zu Boden, andere geben ihr mit Piken und Säbeln den Rest: Ihr schöner Leib wird dann entkleidet und aufs schmachvollste verstümmelt, – eines dieser Ungeheuer verzehrte ihr Herz und nannte es das leckerste Gericht. Der Kopf, dessen Angesicht der Tod veredelte, ward zuerst auf dem Tische eines Schanklokals zur Schau ausgestellt, und dabei auf ihren Tod getoastet, dann wurde er auf einer Pike, welche ihre glänzenden blonden Locken bedeckten, durch die Straßen getragen zu den Häusern, wo sie gewohnt oder die sie häufig besucht hatte, gleichsam als ob sie im Tode noch ein Gefühl dafür hätte. Ein Perückenmacher ergriff die Gelegenheit, den Kopf einiger seiner schönsten Locken zu berauben. Auf einmal hieß es unter den Schurken, man muss den Kopf im Temple den Gefangenen zeigen, damit sie sehen, wie sich das Volk an seinen Feinden rächt. – Der König wird aufgefordert, sich dem Volk zu zeigen – da wird ihm der Kopf entgegengehalten, den er mit Schrecken erblickt. Auch die Königin soll ans Fenster kommen, der König hält sie auf und führt sie weg. Dennoch erfuhr sie denselben Abend alles und musste deutlich erkennen, welches Schicksal ihr selber bevorstand.

Der Mord an Prinzessin Lamballe

Sofort wurde der Kopf zum Palais Royal getragen und der Herzog von Orléans herausgerufen – er saß gerade mit seiner neuen Geliebten, der Witwe Buffon, bei der Tafel. Kalt betrachtete er das Haupt; den Mord seiner Schwägerin zu tadeln, wagte der „Volksfreund“ nicht, er sagte bloß: „Die arme Frau! hätte sie mir gefolgt, ihr Kopf stäke nicht da.“ – Aber Madame Buffon sank vor Schreck auf einen Stuhl, bedeckte die Augen mit den Händen und rief: „Mein Gott! man wird meinen Kopf eines Tages auf gleiche Weise herumtragen.“ – Eine Hofdame der Königin, zu der man das Haupt gleichfalls trug, sank beim Anblick ohnmächtig zusammen und starb nach wenigen Tagen infolge des Schreckens.

Der Kopf von Prinzessin Lamballe

Die Nachricht vom schrecklichen Schicksal seiner Schwiegertochter gab dem Herzog von Penthièvre den Tod. „Großer Gott!“ rief er, „… Jahrelang habe ich mit ihr gelebt und habe nie einen Gedanken in ihrer Seele gefunden, der nicht für die Königin, für mich und für die Armen gewesen wäre. Und diesen Engel konnten sie in Stücke reißen.“

(1) Mercier, Le nouveau Paris, I, 2e. edition, p.101

(2) Buchez et Roux, l.c. XVII, p.417, wird diese Angabe mit Grund bestritten. – Lescure, l.c. p.381- 382
(3) Weber, Mémoires, II, p.349
(4) So gibt es Peltier, Hist. de la Révol. du 10 Août, XI, p.339, und nach ihm die Hist. parlem., XVII,  p.418.

Quelle: J. B. Weiß, Weltgeschichte. XVI. Bd., 3. Aufl., Ss. 175-178

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von Paul Herzog von Oldenburg

“Diene der Ordnung und sie wird Dir dienen” – so lautet ein bekannter Spruch, der dem Hl. Augustinus zugeschrieben wird. Ordnung wird dabei als der Zustand definiert, in dem alles so funktioniert, wie es dem Wesen der Dinge und ihrem Zweck entspricht. Irgendeine Form von Ordnung ist immer notwendig – für den Einzelnen, für eine Gesellschaft oder für eine Nation. Die Ordnung dient uns, ähnlich wie ein Kompass, als Orientierungshilfe.

Heutzutage ist angesichts der zunehmend chaotischen Zustände im Westen der Aufruf zu einer Rückkehr zur Ordnung zeitgemäßer denn je. Keine Botschaft trifft den Kern unserer heutigen Probleme besser als der Aufruf, den John Horvat II in seinem Buch Rückkehr zur Ordnung an uns richtet. Unordnung und Chaos haben alle Bereiche unserer Gesellschaft erfasst und ihre Auswirkungen werden im Leben der Menschen immer deutlicher sichtbar. Die allgemeine Hemmungslosigkeit, die daraus entstanden ist, äußerst sich in dem Anspruch, alles sofort und mühelos haben zu müssen.

Obwohl das Buch an eine amerikanische Leserschaft gerichtet ist, sind meiner Meinung nach die darin dargestellten Argumente von so universalem Charakter, dass sie auch für das deutsche Publikum von größter Aktualität sind. Die Globalisierung in unserer Zeit hat diese und ähnliche Probleme mittlerweile überall auf der Welt entstehen lassen. Sie hat auch auf den Märkten und in den Kulturen große Verwirrung gestiftet. Ich freue mich über die deutsche Ausgabe dieses Bestsellers, da die logisch einwandfreie und bis zu den tatsächlichen Quellen des Problems vorstoßende Analyse des Autors auch jedem Beobachter der Vorgänge in den deutschsprachigen Ländern eine tiefergehende Einsicht ermöglichen wird.

Gerade in unserer super-industrialisierten Gesellschaft, die oft nach außen hin Einheitlichkeit und rebungsloses Funktionieren demonstriert, ist eine solche Einsicht besonders wichtig. Horvat verfolgt die wesentlichen Gründe für die heutige wirtschaftliche Unordnung zurück zur Periode der industriellen Revolution.  Weit entfernt davon, jeglichen technologischen Fortschritt zu verdammen, beschäftigt er sich intensiv mit dem allgemeinen und anhaltenden Ungleichgewicht in der modernen Wirtschaft, das er als Ergebnis einer frenetischen Unmäßigkeit bezeichnet. Diese Unmäßigkeit destabilisiert zusehends unsere Wirtschaftsordnung und zerstört unsere Kultur. Sie hat die zwischengeschalteten Institutionen der Familie, der Gemeinschaft und des Glaubens zerstört, deren natürliche Aufgabe es ist, das nötige Gleichgewicht zu erhalten. Wir brauchen eine Rückkehr zu einer maßvollen Lebensweise, um Recht und Ordnung zurückzubringen – nur so kann es überhaupt wahren Fortschritt geben.

Ein weiteres, höchst interessantes Thema, mit dem sich Horvats Analyse beschäftigt, ist der postmoderne Individualismus, der in der derzeitigen Kulturrevolution eine so große Rolle spielt und dessen große Themen derzeit die Gender-Ideologie und die so genannte politische Korrektheit sind. Horvat argumentiert, dass dieser moderne Individualismus die äußeren Strukturen der Tradition, der Sitten und Gebräuche wie auch den sozialen Zusammenhalt zerstört hat, die früher ein egoistisches Ausleben der eigenen Interessen weitgehend im Zaum gehalten haben. Der heutige postmoderne Individualismus zerstört die inneren Strukturen der Logik, Identität und Einheit, die einer sofortigen Bedürfnisbefriedigung im Wege stehen.

Diese Beobachtungen helfen uns nicht nur zu verstehen, wo unser Fehler liegt, sondern auch, warum wir diesen Fehler überhaupt begangen haben.

Die richtige Formulierung der Probleme stellt eine Grundvoraussetzung für das Auffinden von Lösungen dar. Horvats Buch ist besonders beim Aufzeigen möglicher Lösungen von Mut und Originalität geprägt. Das Buch präsentiert kein neuartiges ideologisches System und auch keinen Plan, der alle unsere Probleme mit einem Schlag lösen soll.

Anstelle einer beliebigen neuen Ordnung fordert Horvat eine Rückkehr zur Odnung – mit anderen Worten, eine Rückkehr zu den Prinzipien unserer christlichen Vergangenheit, die mit Mut und Originalität im Denken auf unsere heutige Zeit angewendet werden müssen. Horvat steht unerschrocken zu seinem katholischen Glauben und zu seiner Überzeugung, dass die Kirche Lösungen für viele der modernen Probleme zu bieten hat. Seine gründliche und tiefgehende Forschungsarbeit hat verborgene Schätze zutage gefördert, die wir schon lange vergessen hatten. Wer beschäftigt sich heute etwa noch mit den wirtschaftlichen Folgen der Beichte? Oder mit Josef Piepers Ideen über die Wichtigkeit der Muße und der Werke der Barmherzigkeit? Wer würde in mittelalterlichen Vorstellungen von Gerechtigkeit und Subsidiarität oder anderen Lehrmeinungen aus dieser Zeit nach den Grundsätzen wirtschaftlichen Handelns suchen?

Das Beste an diesen Lösungen ist jedoch, dass sie organisch sind und dass sie viel Platz für Lebhaftigkeit, Spontaneität und Unvorhergesehenes lassen. Sie sollen den Menschen vorgeschlagen, nicht aufgezwungen werden – Menschen sind keine Maschinen. Die moderne Sucht nach mechanistischen Systemen, die oft eine gewisse “Entmenschlichung” zur Folge hat, kann so umgangen werden. Organische Lösungen hingegen akzeptieren und respektieren die organische Natur des Menschen und die Bedeutung der Gnade im menschlichen Leben.

Der tschechische Dichter und frühere Staatspräsident Vaclav Havel hat die Postmoderne einmal als einen Zustand beschrieben, in dem alles möglich und nichts gewiss ist. Rückkehr zur Ordnung ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt; es bietet dem Leser Ausgangspunkte für seine Überlegungen über die Frage der Richtung, in die wir unsere Bemühungen lenken sollten. Und die Gedanken des Autors sind “auf Fels gebaut” – auf die Grundsätze und Gewissheiten des Glaubens, mit dem alles möglich ist.

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Konsensfindung

Mittagessen, Gemälde von Friedrich Prölss.

Das beste Beispiel dafür, wie ein Konsens gefunden werden kann, ist die Familie. Inmitten der Freuden und Leiden des gemeinsamen Lebens ist die Familie eine Quelle intensiven Zusammenhalts, die auch Nicht-Familienmitglieder, wie zum Beispiel enge Freunde, fest einbinden kann. Die Familie wird durch jedes neu dazukommende Mitglied bereichert, das wie ein weiterer Stern in der Familienkonstellation behandelt wird.

Gemälde von Franz Bohumil Doubek.

Eine ähnliche Einheit und Absorptionskraft kann in anderen sozialen Einheiten beobachtet werden, insbesondere in solchen, in denen Menschen die Wechselfälle des Lebens gemeinsam erleben und durchstehen, wie zum Beispiel in einer religiösen Gemeinschaft, im Beruf, in der Schule oder in einer militärischen Einheit.

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Ruckkehr zur Ordnung von John Horvat II;  Kapitel 48, pg. 289.

 

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Der Anblick der Kathedrale von Santiago de Compostela ist seit dem Mittelalter für Millionen von Wallfahrern die Erfüllung ihrer Sehnsucht. In diesem Augenblick sind die Strapazen einer langen Fußwallfahrt vergessen. In der Kathedrale ruhen der Überlieferung zufolge die Gebeine des Apostels Jakobus des Älteren. Sie wurden schon im achten Jahrhundert vor den anstürmenden Moslems aus Jerusalem nach Nordwestspanien in Sicherheit gebracht.

In den folgenden Jahrhunderten überfluteten die Moslems fast ganz Spanien und drängten die Christen bis an die Nordküste zurück. Da das Meer weitere Fluchtwege versperrte, sammelten sich die Christen zur Gegenwehr. Dabei erwarteten sie die entscheidende Hilfe von „ihrem“ heiligen Apostel Santiago, Sankt Jakobus, der ja gewissermaßen noch als Toter vor den Moslems nach Spanien flüchten musste. Die Spanier erinnerten sich auch noch, das Spanien früher ein blühendes christliches Land war, vor allem das Andalusien des Isidor von Sevilla um 600. Von daher wuchs ihr Wunsch nach Rück-Eroberung, nach Re-conquista, die erst 1492 mit dem Sieg in Granada ihren Abschluss fand. Die Jakobsmuschel, das ursprüngliche Trinkgefäß der Wanderer, wurde zum Kennzeichen des Pilgerweges.

Im Spätmittelalter wurde die Muschel als Symbol für die innige Verbindung zwischen Christus und der Kirche gedeutet. Die Trennung der beiden Muschelschalen bedingt den Tod des Muscheltieres. Eine Trennung der Kirche von Christus wäre der Verlust des ewigen Lebens. Der Festtag des Apostels Jakobus ist der 25. Juli. EW

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Ungleiche Rechte sind legitim

Alexander II. Nikolajewitsch, Kaiser. Gemälde von Zichy Mihaly

Papst Pius XI. erklärt in der Enzyklika Divini Re­demptoris vom 19.3.1937 folgendes:

„Irren schändlich jene, die leichtsinnig behaupten, daß alle in der menschlichen Gesellschaft gleiche Rechte haben und daß es keine rechtmäßi­ge Über- und Unterordnung gibt.[1]

 

[1] Acta Apostolicae Sedis, Bd. XXIX, N° 4, 31.3.1937, S. 81 und Utz-von Galen, II, 109.

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Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, Dokumente V, #16., pg. 343

 

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Unsere Liebe Frau von der immerwährenden Hilfe ist eines dieser Themen, über die es viel zu sagen gibt und gleichzeitig es wenig zu sagen gibt. Es gibt wenig zu dieser Anrufung zu sagen, denn was die Muttergottes von der immerwährenden Hilfe betrifft, so weiß ich doch, dass es eine Ikone der Ostkirche, auf einem goldenen Hintergrund, wie es für orientalische Gemälde typisch ist, mit etwas von einer Starre und Unbeweglichkeit, die das noch vom orientalischen Stil beeinflusste Gemälde charakterisiert, und eine Verehrung, die, wenn ich mich nicht irre, im Süden Italiens geboren wurde, wo genau der Einfluss der Ostkirche sehr groß war, sodass es bis heute auf der Insel Sizilien, eine oder zwei römisch-katholische Diözesen gibt des griechischen Ritus, als Folge des griechischen Einflusses auf der Insel Sizilien.

Diese Verehrung verbreitete sich in der ganzen Welt und wurde aus einer Reihe von historischen und konkreten Gründen zur besonderen Anrufung der Kongregation der Redemptoristen. Sie ist, wie wir wissen, Gegenstand der Verbreitung einer ungeheuren Anzahl von Gnaden innerhalb der Kirche, und mit unzähligen Begünstigungen, Schutzzuweisungen und Ablässen von der Kirche ausgestattet worden.

Wir wollen hier etwas über den Titel der Immerwährenden Hilfe sagen, mit dem die Gottesmutter in dieser Andacht verehrt werden wollte und die sich von den vielen anderen Titeln unterscheidet, unter denen sie verehrt wird.

Aber ich möchte zunächst einmal darauf hinweisen, dass dieser Titel mit anderen Formen übereinstimmt, mit anderen Aspekten und mit anderen Titeln, die dieselbe Idee hervorrufen. Zum Beispiel, Unsere Liebe Frau von der Immerwährenden Hilfe (perpétuo socorro) (*) und Unsere Liebe Frau Hilfe der Christen (auxiliadora) und Unserer Lieben Frau von Amparo (Schutz, Beistand): wer schützt, hilft, wer beisteht, schützt und hilft in gewisser Weise. Das heißt, diese Anrufungen, unterscheiden sich, weil sie an verschiedenen Orten aufgekommen sind, weil sie den Gläubigen in verschiedenen Anlässen und Umständen empfohlen worden sind, gedenken jedoch Mal die Hilfsbereitschaft der Muttergottes in den Ereignissen des täglichen Lebens, sei es in Angelegenheiten des geistlichen oder des weltlichen Lebens, oder in Ereignissen, die das Schicksal von Einzelpersonen, oder von Familien, Staaten, der Heiligen Kirche, Seelenfamilien betreffen, den Interessen der ultramontanen Sache oder die Sorge, die Häufigkeit, die Güte, die Nachsicht, mit der Sie eingreift, um denen zu helfen, die sie anrufen.

Dieser Begriff jedoch, der vielen Anrufungen gemein ist, hat in der Anrufung der Muttergottes von der Immerwährenden Hilfe ein eigenes Element. Es ist das Wort „immerwährende“. Bei Unserer Lieben Frau Hilfe der Christen, sagt man nicht Unsere Liebe Frau von der immerwährenden Hilfe der Christen, wie man auch nicht sagt Unsere Liebe Frau vom immerwährenden Schutz oder Beistand (Amparo). Deshalb ist das, was man in dieser Anrufung der Muttergottes besonders ehrt, nicht, dass Sie sehr oft mit großer Freigebigkeit und großer Zärtlichkeit den Menschen hilft, aber es ist die Tatsache, dass diese Hilfe dauerhaft, immerwährend ist. Die Dauerhaftigkeit dieser Hilfe ist worauf der Akzent dieser Anrufung gesetzt wird.

Warum aber die Dauerhaftigkeit dieser Hilfe? Denn wenn Hilfe etwas sehr wertvolles ist, besonders wenn sie von der Königin des Himmels und der Erde kommt, die alles kann, weil sie „die Allmächtig-Bittende“ genannt wurde — diejenige, die durch den Wert ihrer Bitten alles erreicht — wenn diese Hilfe der Muttergottes so wertvoll ist, so ist auf der anderen Seite das Schönste die Tatsache, dass sie immerwährend ist. Stellen wir uns einen Bettler vor, einen Elenden, einen Aussätzigen. Doch diese Person erhält zum Beispiel die Gnade einer Königin. Nehmen wir an, er ist ein Elender aus England, und Königin Elisabeth II. bemitleidet ihn und hilft ihm von Zeit zu Zeit. Wir mögen begeistert sein von der Herablassung der Königin, sich dem demütigsten und erbärmlichsten ihrer Untertanen zuzuwenden und von Zeit zu Zeit von der Höhe ihres Thrones etwas ihrem Untertan zukommen zu lassen. Wir können uns über ihre Gefälligkeit freuen, wir können uns freuen über das Glück dieses Untertanen, wenn ihm diese unerwartete und unverdiente Gnade zukommt, und wir können dann die Herrlichkeit der Königin singen.

Es bleibt aber immer die Frage: Eine solche freiwillige Hilfe, eine von einer solchen Freigebigkeit geleistete Hilfe für jemanden, der es nicht verdient, wird diese Hilfe nicht einmal aufhören? Wird es nicht zu einem Missbrauch dieser Hilfe kommen? Ein Zeitpunkt kommen, in dem der Beschenkte so vieles und derartiges getan hat, dass ihm nicht mehr geholfen wird? Das heißt, die Hilfe wird ständig von der Möglichkeit ihrer Einstellung überschattet. Wird nicht eine Zeit kommen, in der die Königin mit anderen Dingen beschäftigt, den Elenden vergessen wird? Wird nicht ein Moment kommen, in dem sie, erschöpft von so vielem Geben, sagt: — „Ich habe diesem Mann so viel gegeben und er hat nie seine Lebensweise zum besseren geändert. Ich werde jetzt aufhören zu geben!“? Wird es einen Moment geben, in dem die Königin sagt: „Schließlich habe ich viele, die mich um Hilfe bitten. Dem hier habe ich nun genug gegeben. Jetzt werde ich es jemand anderem geben!“?

Könnte es nicht zu einer Situation kommen, in der die Königin ihre Hilfe schicken will, erfährt aber, dass der Arme in einem Boot in den Meeren zwischen Schottland und dem Nordpol kreuzt, und sie entscheidet, ihm die Hilfe nicht zu senden, weil er sich an entferntem Ort befindet, und schon zuviel Falsches gemacht hat, sich sogar in diesen Entfernungen herumtreibt? „Wäre es vielleicht nicht möglich“, wird die Königin sagen, „einen Hubschrauber der königlichen Marine zu schicken, um diesen Mann zu holen, und ihn sicher in ein Haus unterzubringen?“ Und wenn dieser Mann zum Beispiel etwas gegen die Königin selbst getan hätte? Wenn er das Unglück hätte, sie anzukämpfen, wenn er zum Beispiel, die Königin verleumden würde? Würde die Königin nicht sagen, dass er die Maße überschritten hat und jetzt hat sie nichts mehr mit ihm zu tun? Das heißt, wir könnten über tausend Umstände nachdenken, in denen diese Unterstützung aufhören würde und wegen derer sich die Königin um diesen Elenden nicht mehr kümmern würde.

Genau so ist die Muttergottes uns gegenüber nicht. Die Ausdauer Ihrer Hilfe weist ausdrücklich auf das Gegenteil hin. Egal wie schlecht wir handeln, egal wie wir sie missbrauchen, egal wie unglaublich unsere Undankbarkeit ist, je größer das Risiko ist, je außergewöhnlicher das Wunder auch sein mag, um das wir bitten müssen, so extrem, so unwahrscheinlich es auch sein mag, um was wir bitten müssen, solange es nichts Schlechtes an sich ist, ist die Muttergottes die Mutter der immerwährenden Hilfe. Das heißt, die Mutter, die sich geehrt fühlt, immer anzuhören, immer zu Hilfe kommen, immer aufzunehmen, so dass es keine mögliche Gelegenheit gibt, in der wir zu ihr beten, nicht angehört und geholfen werden.

Natürlich behält sie sich vor, uns unter bestimmten Umständen, nicht zu gewähren, was wir verlangen. Aber nicht geben ist nur eine Art zu sagen, denn sie kann den Moment, in dem sie uns gewähren wird, um was wir bitten, hinauszögern, aber diese Verzögerung bedeutet, uns dann das Hundertfache von dem zu geben, um was wir gebeten haben. Selig sind diejenigen, bei denen die Muttergottes sich verspätet. Sie kommt mit vervielfachten Geschenken in ihren Händen. Es kann auch sein, dass die Muttergottes nicht die Gnade gibt, um die wir bitten, aber am Ende gibt sie andere Gnaden, die viel wertvoller sind als die, um die wir gebeten haben.

(*) Im Portugiesischen gibt es verschiedene Wörter um Hilfe zu bezeichnen: socorro (in Lebensgefahr), auxílio, ajuda (Hilfe), amparo (Schutz, Beistand)

Plinio Correa de Oliveira, Vortrag „Heiliger des Tages” im Jahr 1964 (der Tag ist in der Originalabschrift nicht angegeben).

Freie Übersetzung aus dem Portugiesischen. Der Originaltext ist die Abschrift einer Aufzeichnung, die vom Urheber nicht revidiert worden ist.

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Christus K?nig!

Von Plinio Corrêa de Oliveira

Es gibt eine Legitimität höheren Ranges, die eine jede Ordnung der Dinge angeht, in der das Königtum Christi, Vorbild und Ursprung der Rechtmäßigkeit allen Königtums und aller irdischen Gewalt, zum Ausdruck kommt.

Gute Gedanken haben die Eigenschaft, wenn sie angenommen werden, auf uns wie auf unseren Nächsten, wie Arzneimittel zu wirken. Wenn wir sie jedoch unserem geistigen Leben verweigern oder sie im Umgang mit unseren Nächsten verschweigen, werden sie, wie der hl. Paulus sagt, zu glühenden Kohlen, die uns ätzen und unsere Seele ausbrennen. Wehe denen, die gute Ratschläge erhalten haben, sie aber aus Feigheit oder Egoismus nicht befolgten. Wehe auch denen, die aus Feigheit oder Egoismus einen guten Rat verschwiegen haben, den sie hätten geben sollen. Diese heilsamen Ratschläge, die sie nicht äußerten, werden sie innerlich wie glühende Kohlen ausbrennen. Am Tage des Gerichts werden sie Rechenschaft ablegen müssen für nicht wahrgenommene Talente.

Das sind meine Überlegungen…

Wie viele Katholiken gibt es, die durch die Taufe zur Würde erhoben worden sind, Bürger des Reiches Gottes zu sein, die Texte der heiligen Liturgie begleiten und dort wunderbare Hinweise auf das Königtum Jesu Christi zu lesen, sie aber nicht verstehen. Wie viele Katholiken gibt es, die versuchen das Reich Christi auf Erden einzurichten, aber nicht wissen oder vergessen, dass sie es zuallererst in sich selbst einrichten müssen! Wie viele andere, die meinen das Reich Christi in sich selbst einrichten zu wollen, aber nicht den heißen Wunsch haben, es in die ganze Welt zu verbreiten! Mit anderen Worten, sind diese Katholiken nicht von der Sorte derer, die genau hören und verstehen, was die Kirche ihnen durch die Stimme der Päpste sagt, doch nur mit den Ohren des Leibes und nicht mit denen der Seele?

Die Lehre des Königtums Christi ist innig verbunden mit dem schönen und frommen Brauch der Thronerhebung des Heiligsten Herzen Jesu in unseren Wohnungen. Wenn das Bild des Herzen Jesu am schönsten und edelsten Platz unserer Wohnung aufgestellt wird, ist es doch gerade deshalb, weil er als König anerkannt wird. Wie viele Wohnungen gibt es jedoch, in denen das Herz Jesu auf den Thron erhoben wurde, aber in den Herzen der Bewohner nicht anzutreffen ist.

Es geht mir hier nicht darum, die schon so große Traurigkeit über diese Situation hochzutreiben und zu Unrecht das zu verachten, was es, trotz der erwähnten Mängel, an Schönem und Gutem an diesem Brauch gibt. Jeder Akt der Frömmigkeit und der Ehrerbietung gegenüber der Kirche Gottes, sei er auch noch so oberflächlich und unbedeutend, sollten wir mit großem Eifer schätzen, lieben und fördern, als ein Widerschein unserer Gottesliebe. Fern von uns also ein pharisäischer Pessimismus, der den Wert eines jeglichen aufrichtigen Akts der Frömmigkeit in Abrede stellt, wenn auch die Kälte oder die Unwissenheit ihren übernatürlichen Glanz trübt.

Doch unter diesem Vorbehalt bleibt die Tatsache, dass die Klage des Apostel Johannes auch heute noch Wahrheit ist: „In propria venit, et sui eum non receperunt“, „Er kam in sein Eigentum und die Seinigen nahmen ihn nicht auf“…

Es ist nicht schwer die Lehre der Kirche über das Königtum Jesu Christi kennen zu lernen.

In seiner unendlichen Barmherzigkeit gefiel es Gott die unendliche Liebe, die er uns erweist, mit der Liebe zu vergleichen, die unsere Eltern zu uns haben. Das bedeutet nicht, dass er mit diesem Vergleich die unergründlichen Dimensionen seiner Liebe verminderte, um sie den geringen Ausmaßen der Liebe, zu der die Menschen fähig sind, anzupassen. Im Gegenteil: Wenn er sich diesem Vergleich der väterlichen Liebe bediente, war es, um uns verständlich zu machen, wie sehr Er uns liebt. Wenn wir dem Begriff „Vater“ den Sinn geben, den er in der natürlichen Ordnung hat, so ist Gott nicht nur unser Vater, sondern viel mehr als das, weil Er unser Schöpfer ist. Da aber in der natürlichen Ordnung die Rolle des Vaters nichts weiter ist, als mit Gott beim Schöpfungswerk mitzuwirken, wenn es also jemand verdient Vater genannt zu werden, so ist es Gott. Unser natürlicher Vater ist somit nichts weiter als der Treuhänder eines Teils der Vaterschaft, die Gott über uns ausübt.

Das gleiche ergibt sich mit dem Königtum Christi. Um uns die absolute Autorität, die Christus als Gott über uns ausübt, zu verstehen zu geben, gefiel es Ihm, sich mit einem König zu vergleichen. Da aber Könige durch Ihn regieren und ihre Autorität nur authentisch ist, weil sie von Ihm kommt, so ist in Wahrheit der einzige König, der König par excellence, nur Er. Alle Könige und Staatschefs sind nichts weiter als Seine demütigen Diener, dessen Er die Güte hat, sich ihrer in der Führung der Welt zu bedienen. Christus ist König, weil er Gott ist. Wir bezeichnen Ihn als König, um Seine göttliche Allmacht zu behaupten und unsere Pflicht Ihm zu gehorchen und zu folgen.

Gehorsam! Dies ist ein Begriff, der ein wesentlicher Inhalt der Bedeutung des Königtums Unseres Herrn Jesus Christus ist. Christus ist König, und einem König schuldet man Gehorsam. Wenn wir das Fest Christus König feiern, feiern wir Seine Macht über uns und damit unsere Gehorsamspflicht Ihm gegenüber.

Wie bringt man einem König Gehorsam entgegen? Die Antwort ist einfach: Indem wir um seinen Willen wissen und diesen liebevoll und in allen Einzelheiten sorgfältig ausführen.

Die einzige Art also Christus König zu gehorchen, besteht darin Seinen Willen zu kennen und ihm zu folgen.

Aus diesem so klaren, einfachen, lichtreichen Verständnis ergibt sich ein ebenfalls klares, einfaches und lichtreiches Lebensprogramm.

Um den Willen Christ Königs zu kennen, müssen wir den Katechismus kennen. Denn durch das Lernen der göttlichen Gebote, welches nur vollständig sein wird mit dem Lernen der gesamten katholischen Lehre, sind wir in der Lage den Willen Gottes zu kennen. Und um diesem Willen zu folgen, müssen wir um die Gnade Gottes bitten durch Gebet, Empfang der Sakramente und unseren guten Werken. Letztlich werden wir den Willen Gottes erkennen durch das innerliche Leben: Geistige Lektüre, Betrachtung und ein Leben, das wir ganz im Licht des Katechismus führen.

Lesender Mönch von Josef Wagner-Höhenberg

Unser Herr sagte, „das Reich Gottes ist in euch“ (Lk 17,20). Dieses kleine Reich – klein in seinen Ausmaßen aber unendlich an Wert, denn es hat ja das kostbare Blut Christi gekostet –, muss ein jeder von uns für Jesus erobern, indem er alles zerstört, was sich im Innern der Befolgung Seiner Gebote widersetzt.

Schließlich, sind Christi Gebote nicht nur anzuwenden auf den einzelnen Menschen, sondern auch auf Völker und Nationen. Wenn die Völker und Nationen die Richtlinien der päpstlichen Enzykliken zur Kenntnis nehmen – die ja der Ausdruck des eigenen Willen Gottes sind –, und sie in der hauseigenen, sozialen und politischen Gestaltung umsetzen, dann wird Christus König sein.

Die besondere Kraft des Segens...in die gesamte Menschheit ausstrahlen soll, wird zum großen Teil von der Mitwirkung abhängen, welche die Katholiken vor allem durch Gebet und Buße leisten. Linzer Dom Buntglasfenster vor Kaisers Franz Joseph des österreichischen betend vor einer Unsere Dame.

Mit anderen Worten: Seien wir gute Katholiken! Wenn wir das sind, werden wir unbedingt Apostel, und als solche unbedingt Soldaten Christi sein.

 

Freie Übersetzung aus Legionário, Nr. 372, 29. Oktober 1939.  Plinio Corrêa de Oliveira zum 100. Geburtstag

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Fronleichnam

Fronleichnam – 1891
Paul SCHAD-ROSSA
Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum

Unser Herr Jesus Christus, der im Allerheiligen Sakrament wahrhaftig zugegen ist, wird in der feierlichen Fronleichnamsprozession durch ein kleines Dorf getragen. Er ist ja der erhabenste Freund aller! Er schreitet durch sein Eigentum!

Der Altar wurde mit Blumen geschmückt. Bevor der Priester unter dem Baldachin, der von Honoratioren getragen wird, weitergeht, erteilt er den Segen; alle knien nieder, um ihren Schöpfer und Retter anzubeten.

Junge Mädchen in weißen Kleidern begleiten die Statue der Heiligen Jungfrau, weiter hinten folgt der Rest der Dorfbewohner, die Fahnen und die Statue ihres Schutzpatrons tragen.

Wie ist doch der Fronleichnamstag dem katholischen Volk ans Herz gewachsen! Wie dankbar sind wir unserer Kirche, dass sie uns diesen herrlichen Tag geschenkt hat. Wenn Fronleichnam nicht gefeiert würde, dann fehlte etwas Helles, Feines, Weihevolles im Kirchenjahr und in unserem Leben.

„Es ist ein Stück der Herrlichkeit und ein Grund der inneren Macht der katholischen Kirche, dass sie mit ihren Gottesdiensten und Festen die Kirchenmauern durchbricht, das Heilige hinausträgt in das Leben, mit ihren himmlischen Gesängen das Geräusch der Erde zum Schweigen bringt, sich nicht scheut, den Altar auf der Straße aufzuschlagen.“ So schrieb einst der Protestant Hengstenberg.

(Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“ von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, Juni 2009)

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