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In einer entstellten Demokratie verwandelt sich Freiheit in Tyrannei und Gleichheit entartet in mechanisches Nivellement

 

Nachdem er so die wahre Demokratie definiert hat, beschreibt Papst Pius XII. auch die falsche Demokratie:

Occupy Wall Street

6. „Im Gegensatz zu diesem Bild des demokratischen Ideals von Freiheit und Gleichheit in einem von ehrlichen, vorsorgenden Händen regierten Volke bietet sich uns das Schauspiel eines der Willkür der Massen ausgelieferten Staates. Die Freiheit als sittliche Verpflichtung des Menschen verwandelt sich hier in den tyrannischen Anspruch, den menschlichen Trieben und Begierden zum Schaden des Nächsten freien Lauf zu lassen. Die Gleichheit entartet in mechanisches Nivellement, in monotone Gleichförmigkeit; das Gefühl wahrer Ehre, das persönliche Handeln, die Ehrfurcht gegenüber Tradition und Würde, mit einem Wort, gegenüber allem, was das Leben wertvoll macht, wird nach und nach verschüttet und verschwindet. Übrig bleiben nur auf der einen Seite die von den scheinbaren Reizen der Demokratie getäuschten Opfer, weil sie diese mit dem eigentlichen Geist der Demokratie, mit Freiheit und Gleichheit verwechselt haben; und auf der anderen Seite die mehr oder weniger zahlreichen Schmarotzer, die es verstanden haben, sich durch den Einsatz finanzieller oder organisatorischer Mittel gegenüber den andern eine privilegierte Stellung und die Macht selbst zu sichern.“1

Deutscher Kardinal Clemens August Graf von Galen (vollständig: Clemens Augustinus Joseph Emmanuel Pius Antonius Hubertus Marie Graf von Galen;) 16. März 1878 in Dinklage, Oldenburger Münsterland; † 22. März 1946 in Münster, Westfalen.

Auf diese Prinzipien der Rundfunkbotschaft vom Weihnachtsfest des Jahres 1944 gründet sich ein großer Teil der Lehren Papst Pius´ XII., die in den Ansprachen an das Patriziat und an den Adel von Rom sowie an die päpstliche Nobelgarde ihren Niederschlag gefunden haben.

Nach dieser objektiven Beschreibung der Lage durch den Papst ist es selbstverständlich, daß auch in unseren Tagen in einem wohlgeordneten Staat, ganz gleich, ob dieser monarchisch, aristokratisch oder eben demokratisch regiert wird, dem Adel und den traditionellen Eliten eine hohe, unabdingbare Aufgabe zusteht, wie wir im Folgenden sehen werden.

 

1 Discorsi e Radiomessaggi di Sua Santità Pio XII, Tipografia Poliglotta Vaticana, Bd. VI, S. 239f.

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­Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, Teil I, Kapitel III, #4.

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