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15. Man darf die Abneigung gegen die Reichen nicht dadurch sch?ren, da? man die Masse dazu aufhetzt, die Ordnung in der Gesellschaft umzukehren

In dem Brief vom 5. Juli 1929 an den Bischof von Lille, Mons. Achille Lienart, erinnert die Heilige Kongregation des Konzils an die Prinzipien der ka­tholischen Sozialdoktrin und an die praktischen, mo­ralischen Anweisungen, die von der höchsten kirch­lichen Autorität erlassen wurden:

„Diejenigen, die sich des Titels als Christen rühmen, seien es Einzelpersonen, oder in Verbän­den zusammengeschlossen, dürfen keinesfalls, wenn sie sich ihrer Pflichten bewußt sind, Feind­schaften oder Eifersüchteleien zwischen den sozia­len Klassen entwickeln, sie müssen vielmehr den Frieden untereinander und die gegenseitige Liebe pflegen (Papst Pius X. Singulari quadam, vom 24.9.1912).

,Die katholischen Schriftsteller, wenn sie die Verteidigung der Proletarier und der Armen über­nehmen, mögen den Gebrauch von Ausdrücken vermeiden, die das Volk dazu ermuntern könnten, Abneigung gegen die höhergestellten sozialen Klassen zu entwickeln.  Sie mögen sich daran erinnern, daß Jesus Christus alle Menschen mit einem Band gegenseitiger Liebe verbinden wollte, das vollkommene Gerechtigkeit darstellt und die Verpflichtung mit einschließt, daß jeder zum Wohl aller zu arbeiten hat’ (Anweisung der Heiligen Vatikanskongregation für außerordentliche, kirch­liche Angelegenheiten, vom 27.1.1902).

Marx auf den Straßen von Dublin. Foto von infomatique

,Diejenigen, die dieser Art von Institutionen vorstehen (deren Zweck es ist, den Wohlstand der Arbeiter zu fördern) müssen sich daran erinnern [… ], daß nichts sosehr dazu geeignet ist, die allge­meine Wohlfahrt sicherzustellen, wie die Harmonie unter allen Klassen und daß die christliche Näch­stenliebe das beste Anzeichen der Eintracht unter ihnen ist. Es würde also sehr zum Nachteil des Arbeiters gereichen, wenn jene, welche die Absicht haben, seine Lebensbedingungen zu verbessern, ihm nur dabei helfen würden, vergängliche und geringe Güter dieser Erde zu erringen und nicht seinen Geist zur Mäßigung, durch die Betonung der christlichen Pflichten, bewegen würden. Noch schlimmer wäre es allerdings, wenn sie soweit gehen würden, den Haß auf die Reichen weiter anzuheizen, indem sie bittere und gewalttätige Reden halten, durch welche Menschen, die unserem Glauben fernstehen, gewöhnlich die Massen zum Umsturz der Gesellschaftsordnung drängen` (Papst Benedikt XV. an den Bischof von Bergamo, am 11.3.1920)“.[1]

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[1] Acta Apostolicae Sedis, Band XXI, N°10, 3.8.1929, S. 497-498.

 

­Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, DOKUMENTE V.