Von Plinio Corrêa de Oliveira
Als Graf S. K. Potocki (1752-1821), ein polnischer Adliger, an einer Jagd auf den Gütern des Königs von Neapel teilnahm, wurde ihm ein Pferd gezeigt, dass als unzähmbar galt. Der Graf legte sofort seinen Mantel ab und sprang auf das wilde Tier, das sich sofort von ihm bezwingen ließ. Der große französische Maler Jacques-Louis David (1748-1825) hielt in einem Bild die Szene fest, in der Potocki seinen Sieg für vollendet hielt.
Das Pferd mit seiner phantastischen Muskulatur und voll ungeheuerlicher Vitalität scheint noch zu schäumen unter dem Joch des Reiters. Dieser, wenn er auch im Verhältnis zum Pferd den Eindruck einer schlanken und zarten Figur abgibt, verhält sich dennoch ruhig, elegant, völlig sich selbst und das Tier beherrschend, indem er die grüßt, die seinem Triumph Beifall spenden.
Es ist ein erhabenes Symbol des Sieges des Geistes über die Materie, des Menschen über die Rohheit.
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Welch wunderschönes Meditationsthema für die Menschen unserer Zeit, die sich so oft, schon nicht von einem Tier, aber doch von etwas beherrschen lassen, was in der Ordnung der Geschöpfe ihnen sehr unterlegen ist: die Maschine.
Catolicismo, Nr. 117 – September 1960
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