Plinio Corrêa de Oliveira
(Bild:Fresco von Giotto die Bondone, gemahlt zwischen 1302 und 1306, in der Kapelle der Scrovegni, Padua.)
Die Weisen Könige kamen, nach der Tradition, aus dem Morgenlande und brachten ihre Geschenke dem Jesuskind.
Auf diesem Fresco des berühmten italienischen Malers Giotto erscheint die Muttergottes fürstlich gekleidet, mit ihrem göttlichen Kind auf dem Schoß, auf einem kleinen Thron sitzend. Ein reicher Teppich überzieht das Podium worauf er steht. Für den Empfang der Könige versteht sich die Pracht der Szene.
Links neben der Muttergottes steht ein Engel, rechts der hl. Josef, Heilige und andere, die der Künstler darstellen wollte. Oder es sind Menschen, die eines Tages, in der Zukunft, diese Szene geistig und im Gebet betrachten würden.
Folgendes fällt besonders auf: Einer der Könige betet gerade das Jesuskind an und küsst ihm die Füße. Die beiden anderen Könige verweilen ruhig, im Gebet vor der Gottesmutter und dem göttlichen Kind, und finden Gefallen an der Anbetungsgeste ihres königlichen Mitbruders. Sie sind zufrieden und vergnügt mit allem was geschieht und warten bis sie an der Reihe sind, das Kind zu huldigen. Doch ohne Ungeduld, mit der Ruhe und Gelassenheit, die im Mittelalter sehr gut die Anwesenheit Gottes, den göttlichen Geist und die göttliche Gnade in der Seele dieser Personen ausdrückte.
Gleich hinter den Königen sehen wir einen Mann, der anscheinend ein Kamel bändigt, damit es keine Unruhe gibt. Dieser Diener ist ein „animalis homo“, ohne jegliches Übernatürliche, strahlt keine Ruhe und Gelassenheit aus. Er ist aufgeregt, wirsch und beobachtet alles, spitze Nase, hervorspringende Augen und herrisch. Er macht den Eindruck, als ob er nichts anderes sein kann, als Kamelhirte.
Auszug aus einem Vortrag von Plinio Corrêa de Oliveira für Mitglieder der TFP am 30.11.1988.