„Man kann also einen langen Zeitraum erblicken, während dessen die Menschen keine anders geartete Gesellschaft gekannt haben, als die Familie. …
Jede Familie hat ihre Religion, ihre Götter, ihr Priestertum. … Jede Familie hat auch ihr Eigentum, ihr Stück Erde, das ihr durch die Religion unabänderlich gehört. … Endlich hat jede Familie ihr Oberhaupt, so wie jede Nation ihren König. Sie hat ihre Gesetze, die ohne Zweifel nicht geschrieben sind, die aber im Herzen eines jeden Menschen durch den strengen, religiösen Glauben eingeprägt waren. Sie hat ihre innere Justiz, über welche keine andere steht, die man anrufen könnte. Alles, was dem Menschen zu seinem materiellen oder moralischen Leben notwendig ist, besitzt die Familie in sich.
Nichts von außen ist ihr nötig; sie ist ein organisierter Staat, eine Gesellschaft, die sich genügt.
Aber diese Familie der alten Zeiten ist weit verschieden von den Verhältnissen der modernen Familie. In den großen Gesellschaftsgebilden teilt und verkleinert sich die Familie; besteht aber keine Gesellschaft, so entwickelt und verzweigt sie sich ohne Teilung. Die jüngeren Zweige vereinigen sich dann um den älteren und bleiben bei der einen Herde und dem gemeinschaftlichen Grabe“.1
1 Ebenda, S. 126-127.
Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, Dokumente VII, No. 3.