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2. Die Schlagw?rter der Revolution

Hinderlich können manchmal auch gewisse revolutionäre Schlagworte sein, die nicht selten sogar in den besten Kreisen als eine Art Dogma hingenommen werden.

Francisco Pradilla y Ortiz: Die Übergabe von Granada

 

A. „Die Gegenrevolution ist unzeitgemäß und deshalb steril’

Das immer wieder vorgebrachte, schädlichste Schlagwort behauptet, daß die Gegenrevolution in unseren Tagen nicht gedeihen kann, weil sie gegen den Zeitgeist gerichtet sei. Die Geschichte, bemerkt man, kann nicht rückgängig gemacht werden.

Nach diesem einzigartigen Prinzip dürfte es keinen katholischen Glauben geben, denn es ist wohl nicht zu leugnen, daß das Evangelium der Umgebung, in der unser Herr Jesus Christus und die Apostel predigten, radikal entgegengesetzt war. Genauso wenig gäbe es ein katholisches, romanisch-germanisches Spanien, denn man muß doch wohl von einem Wiedererstehen und damit auch von einer Rückkehr in die Vergangenheit sprechen, wenn man an die völlige Wiederherstellung der christlichen Größe Spaniens nach einer Zeitspanne von ganzen acht Jahrhunderten denkt, die sich zwischen Covadonga und dem Fall von Granada erstreckten. Selbst die den Revolutionären doch sonst so teure Renaissance war wenigstens unter manchen Gesichtspunkten die Rückkehr zu einem seit mehr als tausend Jahren fossilisierten kulturellen und künstlerischen Naturalismus. Die Geschichte kennt demnach sowohl das Vor als auch das Zurück auf den Straßen des Guten wie des Bösen.

 

‘Nach welchem Kriterium wird der Befürworter der Ehescheidung als modern angesehen und der Verteidiger der Unauflöslichkeit der Ehe als altmodisch?’

Wenn die Revolution übrigens etwas als mit dem Zeitgeist im Einklang erklärt, so ist äußerste Vorsicht geboten, handelt es sich doch nicht selten um irgendeinen alten Zopf aus heidnischer Zeit, den sie wieder gesellschaftsfähig machen möchte. Was ist denn zum Beispiel so neu an Ehescheidung oder Freikörperkultur, an Tyrannei oder Demagogie, die in der antiken Welt allgemein verbreitet waren?

Nach welchem Kriterium wird der Befürworter der Ehescheidung als modern angesehen und der Verteidiger der Unauflöslichkeit der Ehe als altmodisch? Für die Revolution reimt sich „modern’ mit allem, was dem Hochmut und der Gleichmacherei, der Genußsucht und dem Liberalismus freien Lauf läßt.

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Revolution und Gegenrevolution von Plinio Corrêa de Oliveira, VII. KAPITEL, #2.

 

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