Eine gewisse Art von Demokratie geht in ihrer Entartung so weit, daß sie die Souveränität in der Gesellschaft dem Volk zuspricht und die verschiedenen Klassen zu beseitigen beabsichtigt
Im Apostolischen Sendschreiben Notre Charge Apostolique des hl. Papst Pius X. vom 25.8.1910 steht:
„ …. die ,Sillon’-Bewegung ist, verleitet durch eine falsch verstandene Liebe zu den Schwachen, dem Irrtum verfallen.
In der Tat hat die ,Sillon’-Bewegung sich zum Ziel gesetzt, die Lage der Arbeiterklassen zu verbessern und umzugestalten. In dieser Materie aber sind die Prinzipien der katholischen Doktrin ein für allemal festgelegt, und die Geschichte der christlichen Kultur beweist ihren Nutzen und ihre Fruchtbarkeit.
Unser Vorgänger seligen Angedenkens hat sie in seinen Lehrschreiben erwähnt, die alle Katholiken, die sich mit sozialen Fragen befassen, studieren und stets vor Augen haben sollen.
Er hat insbesondere gelehrt, die christliche Demokratie solle ‚die Verschiedenheit der sozialen Schichten beibehalten, die sicherlich das Charakteristikum eines wohlgeordneten Staates ist, und für die menschliche Gesellschaft jene Form und jenen Charakter wünschen, den Gott, ihr Schöpfer, ihr gegeben hat` [Enzyklika Graves de communi].
Er brandmarkte `eine gewisse Demokratie, die in ihrer Entartung so weit ging, daß sie die Souveränität in der Gesellschaft dem Volke zuspricht und die Beseitigung und Einebnung aller sozialen Unterschiede anstrebt´“.[1]
[1] Utz-von Galen, XXIII, 236-237.
Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, Dokumente V, No. 10, pg. 341.