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Warum Tradition, Familie und Privateigentum?

Die Notwendigkeit, die Tradition und die Familie zu verteidigen, wird im Allgemeinen gut verstanden. Aber eine starke revolutionäre Propaganda, die mindestens bis auf Jean-Jacques Rousseau und auf Proudhon zurückgeht — „Eigentum ist Diebstahl“ — hat selbst bei Nicht-Kommunisten und bei einer großen Anzahl von Katholiken ein schlechtes Gewissen hinsichtlich des Rechts auf Eigentum hervorgerufen.

Jean-Jacques Rousseau

Tradition

Zwanzig Jahrhunderte des religiösen und zivilisatorischen Wirkens der Kirche haben in unseren Seelen, in unserer Gesellschaft, übernatürliche und natürliche, individuelle und soziale, unschätzbare Werte angesammelt. Eine lange Beständigkeit über die Generationen hinweg hat ihnen die Bedeutung verliehen, die den großen Traditionen innewohnt.

Die Prinzipien, die die wahre Zivilisation leiten, zu bewahren, auszubreiten und zu verkünden, heißt, dem Herzen unserer christlichen Tradition zu dienen.

Pierre-Joseph Proudhon 1809-1865. Er war ein französischer Soziologe und gilt als einer der ersten Vertreter des solidarischen Anarchismus.

Familie

Wie jeder weiß, ist sie die Zelle der Gesellschaft. Von Jesus Christus zur Würde eines Sakraments erhoben, gibt der Ehebund christlicher Eheleute der Familie eine Stabilität, der väterlichen Autorität eine Würde und Kraft, der Mutterliebe die Zuneigung der Kinder und den geschwisterlichen Beziehungen eine Bindungskraft, die die familiäre Institution zu ihrer Vervollkommnung führen.

Sie zu verkünden und auf jede mögliche Art zu verbreiten, heißt, den individuellen und sozialen Widerstand gegen die gefährliche Ideologie, die die Ehe ausrotten, die familiäre Gesellschaft zerstückeln und den freien Bund triumphieren lassen will, zu stärken.

Daß die ge¬sellschaftlichen Unterschiede, die Euch nicht nur aus der Masse hervorheben, sondern Euch auch besondere Pflichten zum Wohle der Allgemeinheit auferlegen. Daß die obersten Gesellschaftsklassen dem Volke große Vorteile aber auch schweren Schaden bringen können.

Kaiser Karl I., Kaiserin Zita und königliche Familie

Privateigentum

Das Eigentum ist ein heiliges Recht, das mit der menschlichen Natur verbunden ist: mit seiner Freiheit und seiner Würde. Denn:

– Der Mensch ist mit Vernunft ausgestattet und hat das Recht auf Freiheit, um seiner Bestimmung gemäß zu handeln.

– Diese Freiheit zu handeln beinhaltet das Recht auf Arbeit, um für seine Bedürfnisse aufzukommen.

– Das Recht auf Arbeit beinhaltet das Recht auf die Früchte der Arbeit: Das ist das Recht auf Eigentum; ohne dieses ist das menschliche Wesen ein Sklave ohne Freiheit, den man der Früchte seiner Arbeit beraubt.

Das Eigentum ist also das Recht, über die Früchte seiner Arbeit zu bestimmen. Es ergibt sich aus der Freiheit und der Arbeit des Menschen.

Im Manifest der Kommunistischen Partei von 1848 bekräftigen Marx und Engels: „Die Kommunisten können ihre Theorie in dieser einzigen Formel zusammenfassen: Abschaffung des Privateigentums“.

Diese Abschaffung führt zur Verleugnung der menschlichen Person, denn dem Individuum das Recht auf Eigentum zu nehmen, heißt, ihm das Recht zu nehmen, über die Früchte seiner Arbeit so zu verfügen, wie er es möchte, also seine Autonomie und seine Freiheit zu leugnen.

– Die Anerkennung der persönlichen Würde des Menschen bleibt bestehen oder geht verloren, je nachdem, ob man ihm das Recht auf Eigentum zugesteht oder nicht, bestätigt Pius XII. (vgl. Pius XII., Ansprache beim privaten Rechtskongress, 1948).

Die Möglichkeit, ein Erbe anzusammeln, mag es auch noch so bescheiden sein, und es seiner Gattin und seinen Kindern zu vermachen, ist der beste natürliche Anstoß für die menschliche Kreativität.

Und die Erbschaft ist die Institution, die Familie und Eigentum in sich vereint, sie beinhaltet auch die Tradition, die der folgenden Generation übergeben wird.

(*) Plinio Corrêa de Oliveira zum 100. Geburtstag

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