In seiner Ansprache an das Patriziat und den römischen Adel (24.1.1903) lehrt Papst Leo XIII:
„Die römischen Päpste bemühten sich stets in gleicher Weise die Armen zu schützen und ihr Los zu verbessern, aber ebenso die höheren Klassen in Schutz zu nehmen und ihre Lebensbedingungen besser zu gestalten. Sie haben damit wahrhaftig die Mission Jesu Christi fortgesetzt, nicht nur auf religiösem Gebiet, sondern auch auf sozialem Gebiet. […]
Deshalb erkennt die Kirche, die zu allen Menschen, die doch alle Kinder des gleichen Himmlischen Vaters sind, spricht, die Klassenunterschiede als eine, von der Vorsehung gegebene Eigentümlichkeit der menschlichen Gesellschaft an. Aus diesem Grunde schärft sie auch den Menschen ein, daß nur im gegenseitigen Respekt vor den Rechten jedes Einzelnen und in der Nächstenliebe das Geheimnis eines gerechten Ausgleiches, eines achtbaren Wohlstandes aller und des wahren Friedens und Gedeihens des Volkes liegt.
Was Uns betrifft, bedauern Wir auch die heutige Agitation, welche das gesellschaftliche Zusammenleben stört. Mehr wie einmal haben Wir Unsere Blicke den ärmeren Schichten zugewandt, die am meisten den perfiden Angriffen perverser Sekten ausgesetzt sind und haben ihnen die mütterliche Fürsorge der Kirche angeboten. Ebenso haben Wir schon oft erklärt, daß die Gleichstellung, welche die soziale Ordnung untergräbt, niemals das Heilmittel für diese Übel sein wird, sondern vielmehr eine Brüderlichkeit, die, ohne irgendwie die Achtung vor der gesellschaftlichen Position einzuschränken, die Herzen aller mit dem gleichen Bande christlicher Liebe verbindet“.[1]
[1] Leonis XIII Pontificis Ma.ximii Acta, Ex Typografia Vaticana, Romae, 1903, Bd. XXII, S. 368
Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen Pius’ XII. an das Patriziat und an den Adel von Rom von Plinio Corrêa de Oliveira, Dokumente V, N.8, P. 339-340.
You must log in to post a comment. Log in now.