Katholischer Denker, Schriftsteller, Universitätsprofessor und Vortragender – so wird Prof. Plínio Corrêa de Oliveira beschrieben und doch ist diese Beschreibung unvollständig.
Er ist ein Mann, den man im Spiegel der Zeit, in der er lebte, betrachten muss. 1908 in São Paulo, Brasilien, geboren, trat der Gründer der TFP in diesem stürmischen 20. Jahrhundert als ein Mann des Glaubens, als ein Mann der Tat und als Philosoph hervor.
Das Wichtigste im Leben von Prof. Plínio Corrêa de Oliveira war sein katholischer Glaube. Alles andere war von untergeordneter Bedeutung. Er kehrte einer vielversprechenden politischen Karriere den Rücken und stellte sich in den Dienst der Kirche.
Seine Mutter, Lucília Corrêa de Oliveira vermittelte ihm die Liebe zur katholischen Kirche schon in frühester Kindheit. Durch seine Mutter und seine spätere Ausbildung bei den Jesuiten wurde der Grundstein für sein Leben als tiefgläubiger Katholik gelegt.
1928 schloss er sich der Marianischen Kongregation in São Paulo an und wurde bald ihr Führer und Sprecher. 1933 half er, das Katholische Wahlbündnis zu organisieren und wurde als Abgeordneter der verfassunggebenden Nationalversammlung gewählt. Als jüngster Abgeordneter im Kongress in der Geschichte Brasiliens erhielt er die größte Anzahl von Stimmen und war ein hervorragender Führer des katholischen Blocks.
Sein ganzes weiteres Leben stellte er in den Dienst der katholischen Sache. Er erhielt den Lehrstuhl für moderne und zeitgenössische Geschichte an der Päpstlichen Katholischen Universität in São Paulo. Er war auch der erste Präsident des Erzdiözesan-Rates der Katholischen Aktion in São Paulo.
Von 1935 bis 1947 war er Direktor der Wochenzeitschrift „Legionário“, die unter seiner Leitung in der brasilianischen katholischen Presse große Bedeutung wegen ihrer Opposition zum Nationalsozialismus erlangte. 1951 übernahm er die Leitung der Monatszeitschrift „Catolicismo“. Von 1968 bis 1990 schrieb er Artikel für „Folha de São Paulo“, die größte Tageszeitung der Stadt.
Prof. Plínio Corrêa de Oliveira war mehr als nur ein Mann des Glaubens und der Tat. Durch seine profunden Analysen der Geschichte und der Ereignisse in der Welt gelang es ihm, die Katholiken wachzurütteln und sich dem Kommunismus und den katholischen Linken, die in Lateinamerika und der ganzen Welt im Vormarsch waren, entgegenzustellen.
Er war ein ehrfürchtiger Thomist, Autor von 15 Büchern und mehr als 2500 Essays und Artikeln. Sein Werk umfasst: Zur Verteidigung der Katholischen Aktion; Revolution und Gegenrevolution; Die Kirche und der kommunistische Staat: die unmögliche Koexistenz; Der Adel und die vergleichbaren traditionellen Eliten in den Ansprachen von Papst Pius XII. und vieles mehr (siehe philosophisches Selbstporträt).
Prof. Plínio Corrêa de Oliveira war ein echter Kreuzritter des 20. Jahrhunderts, einer, der seine Botschaft auch im täglichen Leben praktizierte. Um seine Ideen in die Tat umzusetzen, gründete er 1960 die Brasilianische Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum (TFP), der er bis zu seinem Tod im Jahr 1995 als Präsident vorstand. Seine eindrucksvolle Abhandlung Revolution und Gegenrevolution regte zur Gründung autonomer TFPs und TFP-Büros in der ganzen Welt an.
Als eine private Organisation katholischer Prägung diente die TFP als Plattform für die Durchführung dieses Kreuzzuges. Ob in öffentlichen Kampagnen, Zeitungsinseraten oder Buchpublikationen, Prof. Plínio Corrêa de Oliveira nahm immer in friedlicher und legaler Weise zu brennenden Fragen des Zeitgeschehens Stellung. Seine Schüler wissen, dass diese Aktionen nie vergeblich waren.
Ohne seine innere Stärke wäre all dies nicht möglich gewesen. Was jene, die Prof. Plínio Corrêa de Oliveira persönlich kannten, besonders beeindruckte, war sein immenses Vertrauen in die Heilige Jungfrau, woraus er den Mut und die Kraft schöpfte, den Kampf für die christliche Zivilisation fortzusetzen mit der absoluten Sicherheit, dass das Gute das Böse endgültig besiegen wird. Er war der Kreuzritter des 20. Jahrhunderts, der von den Worten Unserer Lieben Frau von Fatima überzeugt war: „Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren.“